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RB LeipzigElfmeter-Lauf für RB Leipzig – Düsseldorfs Ayhan ärgert sich

Von Ullrich Kroemer 15.12.2019, 10:49
Abgeschossen aus wenigen Metern oder absichtliche Vergrößerung der Körperfläche? Lukas Klostermann trifft Kaan Ayhan.
Abgeschossen aus wenigen Metern oder absichtliche Vergrößerung der Körperfläche? Lukas Klostermann trifft Kaan Ayhan. imago/Jan Huebner

Eigentlich wäre Emil Forsberg an der Reihe gewesen, den Strafstoß für RB Leipzig zu verwandeln. Doch der Schwede saß in Düsseldorf auf der Bank, und so nahm sich Timo Werner den Ball, lief drei Schritte zurück und verwandelte den Strafstoß präzise und sicher zum 2:0 (58.). Düsseldorfs vielgelobter Keeper Zack Steffen bewegte sich gar nicht erst und konnte nur zuschauen, wie der Ball von ihm aus gesehen rechts unten einschlug.

Siebter Elfmeter für RB Leipzig im siebten Spiel

Von dem Elfmetertreffer erholte sich die Fortuna nicht mehr: RB Leipzig konnte den Sieg nach zäher Phase vor und nach der Pause (Werner: „Wir waren schon am Verzweifeln”) lässig herunterspielen und noch zum 3:0 (1:0)-Endstand erhöhen. Auffällig: Es war bereits der siebte Strafstoß in den vergangenen sieben Spielen für RB. Nur in Paderborn hatte der Tabellenführer keinen Elfmeter bekommen. Sonst pfiffen die Referees in jeder Partie seit dem 4:2 in Berlin am 9. November Strafstöße für die Leipziger – am vergangenen Mittwoch in Lyon sogar zwei.

  • Elfmeter für RB Leipzig in der Saison 2019/20
  • 14.09. Emil Forsberg gegen Bayern München zum 1:1 (Endstand)
  • 09.11. Timo Werner gegen Hertha BSC zum 1:1 (Endstand 4:2)
  • 23.11. Emil Forsberg gegen den 1. FC Köln zum 2:0 (Endstand 4:1)
  • 27.11. Emil Forsberg gegen Benfica Lissabon zum 1:2 (Enstand 2:2)
  • 07.12. Timo Werner gegen die TSG Hoffenheim zum 2:0 (Endstand 3:1)
  • 10.12. Emil Forsberg gegen Olympique Lyon zum 1:0; Timo Werner zum 2:0 (Endstand 2:2)
  • 14.12. Timo Werner gegen Fortuna Düsseldorf zum 2:0 (Endstand 3:0)

Durch das überlegene Offensivspiel drängen die Leipziger ihre Gegner weit in die Strafräume zu elfmeterwürdigen Vergehen. Und manchmal hat Rasenballsport bei den Elfmeterentscheidungen auch etwas Glück. So wie in Düsseldorf, als Lukas Klostermann Kaan Ayhan aus wenigen Metern am Unterarm traf (57.). Der getroffene Arm des Verteidigers befand sich direkt in der Körperachse – eine Vergrößerung der Körperfläche lag somit kaum vor; über Kopfhöhe – wie es die Regel untersagt – befand sich der angewinkelte Arm auch nicht.

Nagelsmann: „Ich hätte ihn nicht zwingend gepfiffen.”

„Orr Leute, der Ball geht gegen meine Hand, aber die ist ja noch angelegt. In der Situation so umzuschalten und die Hand komplett wegzubekommen, ist schwierig”, sagte Ayhan. Er habe den Schuss nach einem Zweikampf gegen Dayot Upamecano mit dem Körper blocken wollen. „Wenn ich da so schnell mit der Hand reagieren könnte, wäre ich auch ein guter Torwart.” Auch RB-Trainer Julian Nagelsmann räumte ein: „Das ist schon eine kurze Distanz, das unterschreibe ich. Ich hätte ihn jetzt nicht zwingend gepfiffen.”

Timo Werner war im ZDF-Sportstudio anderer Meinung: „Das ist ein eindeutiges Handspiel, das auch mit Elfmeter bestraft werden kann, wenn er die Hände da so hat. Natürlich schützt er sich auch. Aber wer weiß, wo der Ball hingegangen wäre.”

Letztlich war der Strafstoß allerdings wohl kaum spielentscheidend. Auch F95-Trainer Friedhelm Funkel gab zu, dass RB wohl auch ohne den Strafstoß gewonnen hätte. Die Gäste waren mit einer Vielzahl von Chancen, 21:4-Torschüssen und 65 Prozent Ballbesitz drückend überlegen. Auch ohne den ganz großen Aufwand gewann der vorübergehende Spitzenreiter der Bundesliga souverän – in Spitzenteammanier. Mit einer entsprechenden Elfmeterquote. (RBlive/ukr)