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RB Leipzig"Hier muss man an sich glauben" - Leipzigs Angeliño und Trainer Jesse Marsch schalten vor Spiel gegen Manchester City in den Trotzmodus

Von Martin Henkel 14.09.2021, 19:11

Ankunft in Manchester, und ab ging es für RB-Coach Jesse Marsch und Angeliño zur Pressekonferenz vor dem Spiel. Sieht das Protokoll so vor, auf das die beiden vielleicht gern gepfiffen hätten, weil es nur bedingt Spaß macht, wenn man mit einer 1:4-Klatsche aus der heimischen Liga zum Scheich-Klub Manchester City und seinen Trainer Pep Guardiola fliegt, in eine in allen Belangen andere Welt als die des deutschen Gegners morgen (21 Uhr), und über seine Siegchancen sprechen muss.

City ist eine Hausnummer

Doch die Champions League ist nichts für Feiglinge, natürlich nicht. Also kamen die zwei in lockerer Kampfhaltung zum Vorspielgespräch, lachten hin und wieder zusammen, machten sich bei aller Anspannung für die Medien locker und meinten beide: Ja, City ist eine Hausnummer. Doch wir sind auch nicht schlecht.

Per se stimmt das sogar. Vor einem Jahr fanden sich die Sachsen in einer vergleichbaren Gruppe wieder: Paris, Manchester United, Basaksehir Istanbul.. Diesmal heißen die Gegner, Paris, Manchester City, Brügge. RB wurde Zweiter und rückte ins Achtelfinale vor.

Nur, diesmal heißt der Trainer nicht Julian Nagelsmann, sondern Jesse Marsch, der einen Mini-Umbruch im Team moderiert, das drei wichtige Spieler - Sabitzer, Upamecano, Konaté - verlassen haben. Und der seinen eigenen Ansatz mitbringt.

Gewürze für ein achtbares Ergebnis

Dieser hat sicherlich auch taktische, strategische Inhalte, doch darüber spricht der US-Amerikaner nicht. Bei ihm geht es vordergründig um Einstellung, Motivation, die Gruppe, Spirit, Mut, Angstlosigkeit. Das sind die Gewürze, die neben einem Matchplan, der "unserer Meinung nach passt", gegen den Vorjahresfinalisten zu einem achtbaren Ergebnis beitragen sollen.

Der Gegner, englischer Meister, trainiert vom zweifachen Königsklassensieger Pep Guardiola, habe "viel Positionsspiel und viel Qualität auf dem Platz", sagte Marsch. Daher müsse man "mutig mit und gegen den Ball sein und wir müssen unsere Qualitäten zeigen und aktiv sein."

Der Ansatz läuft wohl darauf hinaus, abzuwarten, was die Hausherren machen, zu lauern, "geduldig zu sein", wie Marsch meinte, um im richtigen Moment selbst die Initiative zu ergreifen und nicht wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren.

Grund zu Optimismus, dass das zu einem Remis oder einem Sieg führt, gibt es zwar wenig bei drei Pleiten in vier Ligaspielen, doch Marsch fand, dass man gegen die Bayern beim 1:4 vergangenen Samstag, "nicht so schlecht" gewesen sei". Deshalb sei man bereit für ein solches Spiel wie morgen", denn Partien gegen solche Gegner, in solchen Stadien wie dem der "Citizens", sei "ein Traum für jeden Spieler. Wir wissen wie gut der Gegner ist, aber wir müssen angstfrei sein und mutig und wir brauchen ein wenig Spielglück."

Angeliño: "Nichts ist unmöglich"

Angeliño, der die Zeit über neben Marsch saß, nickte jedes Wort seines Chefs ab. Kriegerisch zu sein, das ist genau das Ding des Spaniers, der seit Kurzem einen gelbgefärbten Raspelirokesenschnitt trägt. Der 24-Jährige war mal Spieler bei City, Azubi unter Guardiola. Dass er sich damals nicht durchsetzen konnte, empfinde er immer noch als schamvoll, sagte er, aber jetzt sei er in Leipzig und happy.

Ergriffen ist er obendrein, gerade eben jedenfalls, wo er in sein altes Wohnzimmer zurückkehrt. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in einem anderen Trikot hier spielen werde", sagte er. Er habe sich "nicht durchetzen können, daran denke ich manchmal", fügte er hinzu, um sogleich in den Angriffsmodus zu schalten, schließlich ist das Champions League und kein Klassentreffen.

"Wir spielen im besten Wettbewerb der Welt. Hier muss man an sich glauben" meinte der Spanier, der dabei wohl an die vergangenen zwei Jahre dachte. Siege gegen United, Paris, Tottenham, Atletico. "Wir haben schon tolle Teams geschlagen. Klar wird das gegen City schwer, aber nichts ist unmöglich." (RBlive/hen)