RB LeipzigKruse trifft in der Nachspielzeit: RB Leipzig verpasst Punkterekord, Union spielt in Europa
Grenzenloser Jubel bei Union, Enttäuschung bei RB Leipzig: Union Berlin hat sich mit einer dramatischen Schlussoffensive den Traum vom Europapokal erfüllt. Durch einen spektakulären 2:1 (0:0)-Sieg gegen RB Leipzig sicherte das Überraschungsteam aus Köpenick am 34. Bundesliga-Spieltag Tabellenplatz sieben und zog in die neue Conference League ein. In der zweiten Saison im Oberhaus konnten 2000 Fans im Stadion An der Alten Försterei somit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern. RB konnte hiungegen auch im vierten Spiel hintereinander nicht gewinnen.
Marvin Friedrich (67.) und Max Kruse (90.+2) trafen für die Eisernen, die als Abstiegskandidat in die Spielzeit gestartet waren. Justin Kluivert (55.) hatte RB zuvor in Führung gebracht. Union übertraf den elften Platz aus der Premierensaison folglich klar und steht am 19. und 26. August in den Play-offs zur Conference League. Leipzig hatte schon vor dem letzten Spiel unter dem zum FC Bayern abwandernden Trainer Julian Nagelsmann als Vizemeister festgestanden.
RB mit Kluivert über Links
In der Alten Försterei, die wegen eines Pilotprojektes der Stadt Berlin auf 2000 Plätzen gefüllt war, suchten beide Teams zu Beginn nach ihrem Spiel. Leipzig bemühte sich vor allem über Linksaußen Kluivert um Kombinationen, Union stand sicher. Dabei lauerten die Gastgeber immer wieder auf Fehler.
Einen solchen nutzte beinahe Union-Star Max Kruse (5.). Der frühere Nationalspieler überlistete den zu weit vor dem Tor stehenden RB-Ersatztorwart Josep Martinez, der für EM-Urlauber Peter Gulacsi auflief, per Bogenlampe aus 40 Metern. Kruses Schuss ging jedoch gut zwei Meter am Tor vorbei.
Leipzig suchte in der Folge immer wieder die Vertikale, Unions Abwehr um Marvin Friedrich und Robin Knoche war im entscheidenden Moment meist zur Stelle - doch nach vorne ging wenig. Bis Union-Stürmer Petar Musa (34.) plötzlich frei stand: Nach einem Spielzug über Kruse und Christopher Lenz traf der Tscheche aber nur den linken Pfosten.
RB vergibt zwei Dreifach-Chancen
Kurz vor der Pause hätte Leipzig dann in Führung gehen müssen. Erst scheiterte Emil Forsberg (44.) im Eins-gegen-Eins an Berlins Torhüter Andreas Luthe, ehe der Keeper auch den Nachschuss von Hee-chan Hwang parierte. Sekunden danach zielte Gäste-Kapitän Marcel Sabitzer Zentimeter links am Tor vorbei.
Nach der Pause wurde Leipzig wesentlich aktiver, Nagelsmann brachte im Laufe der zweiten Hälfte Christopher Nkunku und Yussuf Poulsen. Das machte sich schnell bezahlt: In einer Umschaltsituation fand Nkunku kurz nach seiner Einwechslung den flinken Kluivert, der Luthe an der Strafraumgrenze umkurvte und lässig zur Führung einschob.
Die Berliner antworteten rund zwölf Minuten später, als Friedrich eine Ecke von Christopher Trimmel volley ins Netz drosch. Poulsen hatte gepennt und kam einen Schritt zu spät. Luthe hielt die Platzherren danach mit mehreren spektakulären Paraden im Rennen um den Platz im internationalen Geschäft. Sabitzer, Halstenberg und Laimer vergaben erneut eine Dreifach-Chance (81.), Sörloth köpfte zu unpräzise (86.). So konnte Kruse in der Nachspielzeit per Kopf den Sieg für Union perfekt machen.