RB LeipzigRB Leipzig hat „richtig Bock“ auf das Spiel gegen den FC Bayern
Am 33. Spieltag der Bundesliga empfängt RB Leipzig in der Red Bull Arena den FC Bayern München. Die Leipziger können die Saison nicht mehr schlechter als auf Rang 3 abschließen, Platz 2 ist nur noch eine theoretische Option. Der FCB könnte allerdings in dieser Partie mit einem Sieg sicher Meister werden.
RB Leipzig kündigt „couragierten und mutigen Auftritt“ an
Leicht machen wird es RB Leipzig dem Titelverteidiger in dieser Partie aber nicht. Mit einem „richtig couragierten und mutigen Auftritt“ will man den Bayern Paroli bieten. „Der Unterschied ist, dass wir wollen und die Bayern müssen. Wir haben richtig Bock auf das Spiel“, sieht Ralf Rangnick unterschiedliche psychologische Voraussetzungen bei den Klubs.
Taktiert wird auf RB-Seite zwei Wochen vor dem erneuten Aufeinandertreffen in Berlin beim DFB-Pokalfinale nicht. „Wir werden die bestmögliche Mannschaft aufstellen. Die Erkenntnisse aus dem Spiel fließen dann in das Pokalfinale ein.“ Vor einem reichlichen Jahr hatte RB den Gegner mit einer Dreierkette und einem sehr aggressiven Pressing überrascht. Mit welchen taktischen Details man die Bayern diesmal schlagen will, wollte Ralf Rangnick vor der Partie noch nicht verraten.
Aufeinandertreffen der besten Rückrundenteams
Bis auf Kevin Kampl (fünfte gelbe Karte) kann RB Leipzig alle Spieler, die der Kader hergibt, für die Partie aufstellen. Bei Tyler Adams und Dayot Upamecano ist allerdings davon auszugehen, dass sie nach längerer Verletzung noch keine Option für einen Pflichtspieleinsatz sind. Auf Bayern-Seite fehlen Manuel Neuer und Javi Martinez sicher und ist James fraglich.
In der Partie zwischen Leipzig und München treffen die beiden besten Rückrundenmannschaften aufeinander. Bayern hat 38 Punkte errungen und mit 47 Treffern in 15 Spielen den mit Abstand besten Angriff. RB Leipzig hat 34 Punkte errungen und mit zehn Gegentreffern die beste Defensive. Zuletzt ließ die RB-Abwehr aber ungewöhnlich viele Abschlüsse und Tore zu. Sechs Gegentore waren es in den letzten vier Pflichtspielen in Liga und Pokal.
Bayern dominiert in der Rückrunde erneut die Bundesliga
Der FC Bayern steht auch unter Niko Kovac für ein Team, das viel Ballbesitz hat und sich viele Torchancen erarbeitet und gleichzeitig wenig Torchancen zulässt. Vor allem in der Rückrunde sind die Aktionen offensiv deutlich durchschlagskräftiger und defensiv stabiler geworden, sodass der FCB die Liga in altbekannter Manier dominiert. Aus sechs Punkten Rückstand zum Jahresbeginn hat das Kovac-Team binnen 15 Spielen vier Punkte Vorsprung auf Dortmund gemacht.
Schwer tut sich die Mannschaft allerdings gegen kompakte Defensiven. Das liegt auch daran, dass Kovac viel Wert auf defensive Absicherung legt und entsprechend selten mit ganz offenem Visier spielen lässt. Robert Lewandowski ist mit 22 Toren auch diese Saison der beste Torschütze der Bayern und der Bundesliga. Allerdings lässt er ungewöhnlich viele Chancen liegen. Joshua Kimmich ist mit zwölf Vorlagen der zweitbeste Assist-Geber der Liga und vor allem bei Flanken und Ecken sehr gefährlich. Sechs Treffer hat Kimmich bereits für Lewandowski aufgelegt.
RB Leipzig will weniger Chancen zulassen als zuletzt
Trotz Umbruch und enttäuschender Champions-League-Saison hat der FC Bayern in der Rückrunde wieder zu seiner Form gefunden. Vor allem im wichtigen Spiel gegen Dortmund (5:0) konnte man fast schon explodieren. „Wir haben zwei Matchbälle und wollen versuchen, schon den ersten jetzt in Leipzig zu nutzen“, erklärt Niko Kovac zu den aktuellen Aussichten im Meisterschaftskampf.
Um das zu verhindern, braucht RB Leipzig vor ausverkauftem Haus vor allem gegen den Ball eine sehr gute Leistung. „Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen, damit Lewandowski gar nicht erst Abschlüsse kriegt“, glaubt Ralf Rangnick. Dafür müsse man als Mannschaft so arbeiten, dass schon die Zuspiele in die Spitze verhindert werden.
Timo Werner soll Umschaltmomente bei RB veredeln
Offensiv kann RB dann auf Timo Werner hoffen, der mit seiner Geschwindigkeit die Umschaltmomente gegen die FCB-Defensive veredeln soll. Dass der Stürmer „besondere Ratschläge für die Bayern-Spiele“ braucht, glaubt Ralf Rangnick trotz der Wechselgerüchte nicht. Es hänge auch an der Leistung der Mannschaft, ob Werner als Unterschiedsspieler glänzen kann.
Tut er dies am Samstag gegen den FC Bayern würde im siebten Aufeinandertreffen der erst zweite Sieg winken und könnte RB den Gästen den ersten Matchball nehmen. Wichtiger wird es für Leipzig aber zwei Wochen später im Pokalfinale in Berlin. Der 33. Spieltag ist bei allem Wollen und bei aller Courage aus RB-Sicht am Ende nur ein Vorspiel für das große Saisonfinale.