Wegen 1155 zugesagter Parkplätze "Verurteilen wir aufs Schärfste": RB Leipzig schimpft über Wortbruch der Stadt
Wenn RB Leipzig im eigenen Stadion spielt und nebenan in der Arena eine größere Musikveranstaltung stattfindet, kam es in der letzten Zeit schon öfter zu Verkehrsproblemen und einer extrem angespannten Parkplatzsituaion, weswegen Klub und Stadt meist auf den öffentlichen Personennahverkehr verweisen. Die Infrastruktur bleibt ein Thema mit Konfliktpotenzial, wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtet.
Stadt Leipzig wollte 1155 Parkplätze auf der Kleinmesse garantieren
"Die Stadt und einzelne Stadtratsfraktionen machen immer große Ankündigungen", beschwert sich RB-Boss Ullrich Wolter gegenüber der Leipziger Volkszeitung. "Dabei hält die Kommune einen von ihr selbst geschaffenen rechtswidrigen Zustand aufrecht."
Denn: Eigentlich hat sie bei der Genehmigung des Stadionausbaus 2018 in das sogenannte Baulastverzeichnis geschrieben, dass 1155 Parkplätze auf der Kleinmesse zur Verfügung stehen "müssen, nicht können" (Wolter).
Autofahrer parken illegal
Dennoch ist die Fläche traditionell häufig an Veranstalter wie die Kleinmesse vergeben, das Parken für Autos also nicht möglich. Die Halter der Fahrzeuge suchen daher nach Ausweichmöglichkeiten und finden diese auch auf illegalen Flächen wie dem Straßenrand an Jahnallee und Cottaweg.
Wolter: "Nächsten beiden Jahre werden brutal"
Und damit häufig im Naturschutzgebiet, was RB "aufs Schärfste verurteilt". Der Chief Relationship Officer von RB Leipzig warnt vor einer Verschlimmerung des Zustands, der schon in den letzten Monaten aufgrund zahlreicher Baustellen bei manchen hochfrequentierten Heimspielen wie dem Heimspiel gegen Real Madrid zum größeren Verkehrschaos führte.
Demnach entscheide die Stadt demnächst über eine weitere dauerhafte Vergabe der Fläche am Cottaweg an die Kleinmesse. "Die nächsten beiden Jahre werden brutal."
RB würde Cottaweg gerne ausbauen
Den RB-Verantwortlichen ist diese Variante auch deswegen ein Dorn im Auge, da der Klub das Gelände der Kleinmesse am liebsten für eigene Zwecke nutzen würde. Wolter hatte hierzu bereits mitgeteilt: "RB sieht die Fläche in der Tat perspektivisch als Entwicklungsfläche für den Verein." An der Erich-Köhn-Straße hat sich der Klub bereits ein Areal gesichert. Und auch am alten Schwimmstadion wird demnächst gebaut.
Rechtsstreit in Aussicht
Möglich, dass RB Leipzig auch den Rechtsweg geht. "Wir haben eine renommierte Kanzlei beauftragt, unsere rechtliche Position in dieser Frage zu prüfen", sagt Wolter. "Da das eine Amt rechtswidrig handelt und das andere verpflichtet ist, rechtskonform zu handeln, hätten wir ganz gute Chancen, wenn wir es durchsetzen wollten."