"Ost-Gefühl verschwindet": Dynamo-Sportvorstand Becker will Traditionsvereine zurück in der Bundesliga | RBLive

In der 2. Bundesliga treffen am Samstag mit Dynamo Dresden und Hansa Rostock zwei ehemals große Klubs aus Ostdeutschland aufeinander. Die beiden Vereinsbosse Martin Pieckenhagen und Ralf Becker sprachen bei der Sport Bild (Mittwoch) über den Rückweg in die Bundesliga und den Vergleich mit RB Leipzig, der innerhalb von sieben Jahren einen Blitzaufstieg aus fünften Liga hingelegt hatte. 

Für Becker ist Dresden "der Traditionsverein schlechthin", Pieckenhagen unterstreicht die "Wucht des Vereins, die bedingungslose Unterstützung der Fans" in Rostock. Man könne die Ost-Geschichte nicht leugnen. "Und man darf sie auch keinesfalls vergessen. Aber dieses Gefühl verschwindet immer mehr", sagt der 49-Jährige.

Wie er aus dieser Sicht die Entwicklung von RB Leipzig als Fußballstandort beobachtet? "Die Arbeit, die in Leipzig gemacht wird, ist gut, keine Frage. Ob so etwas aber gut für den Fußball ist, sei mal dahingestellt", findet Becker.

Er wünscht sich aber fairere Bedingungen für den Wettbewerb. Und fragt, "ob diese riesige Attraktivität der Bundesliga und der große Boom auch in den kommenden Jahren in der Form noch da sind." Sowohl Dresden, als auch Rostock würde er in Zukunft lieber in der Bundesliga sehen. Aber die Erinnerung an Zeiten des Fußballs in der DDR, aus der auch die Vergleiche mit den Leipziger Voraussetzungen rühren, werden laut Becker verblassen. "Insofern wird das Thema immer weiter verschwimmen", ist er sicher. 

Für die Rückkehr der Klubs in die Spitze ist vor allem wirtschaftliche Effizienz angesagt. In Rostock habe man erkannt, dass Trainerwechsel teuer sind. In Dresden setzt man nun auf Talente statt auf gestandene Zweitligaspieler, zum Beispiel aus den Reserveteams der Bundesliga. Agyemang Diawusie ist ein Beispiel eines Spielers bei Dresden mit RB-Vergangenheit, einen direkten Wechsel zwischen den Sachsen-Rivalen gab es aber noch nicht.