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RB LeipzigKrisenstab bei RB Leipzig: Diskussionen über Zeitpunkt der Trennung und Nachfolger von Jesse Marsch

Von Ullrich Kroemer 04.12.2021, 14:43

Marco Kurth war am Freitagabend in der unangenehmen Rolle, das Scheitern von RB Leipzig verbal abzufedern. Zerknirscht stand der Vertreter von Jesse Marsch und Achim Beierlorzer an dem hölzernen Stehpult im Presseraum bei Union Berlin. „Wir müssen jetzt die Köpfe zusammenstecken und die richtigen Wege finden, dafür nehmen wir uns alle Zeit, die wir brauchen”, sagte der 43-Jährige nach seinem ersten Bundesligaspiel als Trainer. Doch wie es aussieht, bekommt das Trainerteam diese Zeit nicht mehr.

Ein vierköpfiger Krisenstab bestehend aus Klubchef Oliver Mintzlaff, dem Technischen Direktor Christopher Vivell, dem kaufmännischen Leiter Florian Scholz und Frank Aehlig, Leiter der Lizenzspielerabteilung, tagt an diesem Samstag bei RB Leipzig. Das Vertrauen in Jesse Marsch und seinen Trainerstab ist nach dem 1:2 bei Union Berlin komplett gewichen. Es geht nach den Eindrücken des Freitagabends in der Alten Försterei nicht mehr darum, ob, sondern nur noch darum, wie schnell Marsch & Co. von ihren Aufgaben entbunden werden.

Kurth könnte vorerst als Interimscoach einspringen

Laut Informationen von LVZ/Sportbuzzer ist es ausgeschlossen, dass Marsch und sein erster Co-Trainer Beierlorzer am Dienstag gegen Manchester City noch an der Seitenlinie stehen. Noch ist zwar keine Entscheidung am Cottaweg gefallen. Doch die Zeichen verdichten sich, dass es eher einen schnellen Abschied geben wird. Denn am Sonntag beginnt bereits die Vorbereitung auf die Champions-League-Partie. Dann muss klar sein, wer das Team auf das Match in der „Königsklasse” vorbereitet, in dem es für RB um das Überwintern in der Europa League geht.

Gegen eine sofortige Trennung spricht nur die Tatsache, dass Marsch und Beierlorzer in der Quarantäne entlassen würden. Insbesondere der US-Amerikaner war seit knapp zwei Wochen nicht bei der Mannschaft, darf man einen Mitarbeiter aus dem Krankenstand heraus entlassen? Allerdings zeichnete der 48-Jährige von zu Hause aus für Matchpläne und sogar Coaching während der Spiele verantwortlich. Auch in der direkten Spielvorbereitung auf das Union-Spiel habe Marsch viel mittels Videotelefonaten auf einzelne Spieler eingewirkt, berichtete Kurth. Ganz offensichtlich ohne Wirkung.

Spekulationen um Nachfolger von Jesse Marsch: Die Kandidaten

Kurth könnte das Team bis zur Winterpause interimsweise betreuen. Dann könnte ein neuer Trainer beginnen. Wer das ist, ist völlig offen. Roger Schmidt würde perfekt passen, doch der Coach der PSV Eindhoven soll wohl nicht zur Verfügung stehen. Vom Profil her wäre Edin Terzic passend, doch der Technische Direktor von Borussia Dortmund ist zu sehr mit dem BVB verbunden, als dass er zum Red-Bull-Klub wechseln würde.

Eine Lösung sozusagen aus dem eigenen Stall wäre Robert Klauß, der als Zögling von Julian Nagelsmann viel taktische Expertise mitbringt und den Kader kennt, jedoch bei Zweitligist 1. FC Nürnberg über die Saison hinaus Vertrag hat. Auch der Mainzer Bo Svensson, der beim Red-Bull-Klub FC Liefering lernte, erfüllt das Anforderungsprofil, hat aber einen Kontrakt bis 2025. Dass Salzburgs Matthias Jaissle zum zweiten Mal Marschs Nachfolger wird, dürfte zumindest im Winter ausgeschlossen sein, da er seine Arbeit in Österreich erst vor einem halben Jahr begonnen hat und zu viel Unruhe ins RB-System käme.

Ralf Rangnicks und Ralph Hasenhüttls einstiger Co-Trainer Zsolt Löw, derzeit Assistent bei Thomas Tuchel beim FC Chelsea, wäre eine reizvolle Lösung, hat aber noch nie als Cheftrainer gearbeitet und ist für die Krisensituation aktuell nicht erfahren genug. Der portugiesische Transfer-Insider Pedro Almeida brachte auch den Portugiesen Ruben Amorim von Sporting Lissabon ins Gespräch. Doch der 36-Jährige hat Vertrag bis 2024 und wolle nicht mitten in der Saison wechseln. Auch der Namen von Domenico Tedesco wird aktuell genannt.

></div><p class=Naheliegend zunächst als Interimstrainer bis Saisonende wäre ein Fußballlehrer aus dem RB-Kosmos wie Alexander Blessin (KV Oostende), Thomas Letsch (Vitesse Arnheim) oder Peter Zeidler (FC St. Gallen). (RBlive/ukr)