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RB LeipzigRalf Rangnick über Lehren aus Hoffenheim

17.11.2016, 17:34
Stuttgarter Vergangenheit: Timo Werner und Ralf Rangnick.
Stuttgarter Vergangenheit: Timo Werner und Ralf Rangnick. imago/DeFodi

Ralf Rangnick muss sich dieser Tage oft dazu äußern, wie hoch es mit RB Leipzig noch hinaus geht. So auch vor dem Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen und seinen ehemaligen Trainer aus Salzburger Zeiten. In der Stuttgarter Zeitung spricht er auch über seine Lehren aus Hoffenheim.

Erfolg ist Überraschung – aber kein Zufall

Ralf Rangnick sei als Sportdirektor nicht mehr so emotional involviert, wie zu Trainerzeiten. Eine größere Distanz helfe ihm besser bei anstehenden Entscheidungen. Die 24 Punkte aus 10 Spielen sind für ihn kein Wunder, kein Märchen, sondern ein Trend. Die Punkte seien verdient, der Erfolg aber kein Selbstläufer.

„Ich bin nicht sicher, dass wir auch aus den nächsten zehn Spielen 24 Punkte holen. Und aus den dann nächsten zehn noch einmal 24.“ Um konstant zu bleiben konzentriert sich Ralf Rangnick nur auf RB Leipzig, ein sensibles Biotop, „in das keine schädlichen Dinge reinkommen dürfen.“

Günstig kaufen, besser bezahlen

Wie sie die Liga aufmischten, sei nicht teuer erkauft, wie manchmal behauptet wird. „Zuletzt standen neun Spieler in der Startelf, die auch in der Aufstiegssaison schon bei uns waren.“ Spieler wie Dominik Kaiser oder Yussuf Poulsen habe man frühzeitig zu guten Konditionen holen können, weil man sie vor der Konkurrenz als passend erkannt hat.

Er fische mit seiner Strategie trotz großer finanzieller Möglichkeiten eher in kleinen Teichen. Dies soll auch so bleiben. „So lange ich hier etwas zu sagen habe, werden wir davon nicht abrücken.“ Allerdings betonte Rangnick zuletzt an anderer Stelle, dass die interne Gehaltsobergrenze demnächst angepasst würde. Demnach bezieht er sich vor allem auf „horrende Ablösesummen für einen 30-jährigen“, eine Formulierung mit viel Spielraum.

Ralf Rangnick: Lehren aus Hoffenheim

Als er in Hoffenheims Premierensaison in einer ähnlichen Situation steckte, war Rangnick Trainer und Sportchef zugleich. Dies sei rückblickend die schwierigere Konstellation. Andere Dinge seien nicht zu verhindern gewesen. Die schwere Verletzung des damaligen Torjägers Vedad Ibisevic gehörte dazu. Außerdem war Hoffenheim in strukturellem Umbruch und musste drei Stadionumzüge in sechs Monaten bewältigen.

Lehren gezogen habe Ralf Rangnick bei Vorbereitung und Testspielen. „Ins Trainingslager nach La Manga bin ich seitdem nie wieder. Auch habe ich keine Testspiele mehr gegen Gegner ausgemacht, gegen die wir in der Vorrunde schon gespielt und gewonnen hatten.“ Die Erfahrungen mit strukturellen Umbrüchen und Stadionumzügen kann er womöglich auch in Leipzig gut gebrauchen. Die Entscheidung über den Verbleib im Zentralstadion ist immerhin eine zentrale Frage der zukünftigen Entwicklung.

Schaffe, schaffe, Meisterle baue

Nicht nur mit Top-Neuzugang Timo Werner gibt es Verbindungen nach Stuttgart. Ralf Rangnick selbst startete beim VfB Stuttgart seine aktive Laufbahn, heuterte als Trainer der Amateure und der A-Jugend schon in den 80er und 90er Jahren an. Die Profis übernahm er 1999, bevor er über Hannover 96 und den FC Schalke zu Hoffenheim stieß.

Seinen Ex-Club erwartet Rangnick schon im nächsten Jahr als Gegner in der Bundesliga zurück. Mit Jan Schindelmeister habe er zu dessen Start in Stuttgart kurz Kontakt gehabt. Dessen Arbeit, mit jungen Spielern und einem jungen Trainer, traut er auch in der Bundesliga wieder eine bessere Entwicklung zu.