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RB LeipzigWas Spieler und Trainer nach dem 0:3 gegen Hamburg sagten

11.02.2017, 19:36
Sichtlich angefressen: RB-Trainer Ralph Hasenhüttl.
Sichtlich angefressen: RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. imago/Jan Huebner

RB Leipzig hat eine Woche nach den Ausschreitungen von Dortmund im eigenen Stadion erstmals Schwächen gezeigt. Der Aufsteiger musste sich gegen den Hamburger SV mit 0:3 (0:2) geschlagen geben und kassierte in der laufenden Saison seine erste Heimniederlage. Die Reaktionen der Protagonisten nach dem Spiel.

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): „Wir haben heute kein gutes Heimspiel gemacht. Wir hatten ein paar Spieler auf dem Platz, die zurückgekommen sind und in die viel Hoffnung gesteckt wurde. Aber es war heute ersichtlich, dass es nicht so einfach ist, wieder auf höchstem Level anzuknüpfen und dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Wir haben eine Chance zu Beginn vergeben, und dann wurde der Gegner, der sehr gut verteidigt, uns wenig Räume gelassen und wenig Umschaltsituationen zugelassen hat, bei zwei Standardsituationen belohnt. Da haben wir nicht gut verteidigt, sehr sorglos, wie in dieser Saison noch nie. Dass das in dem Spiel so passiert, mit dieser Wucht kommt, war nicht zu erwarten. Wir hätten nur eine Chance gehabt, wenn Yussis Ball nicht an den Pfosten, sondern ins Tor gegangen wäre und wir kurz vor der Halbzeit das 2:1 erzielt hätten. Wir haben viel versucht, wenig ist geglückz, die Präzision hat in allen Belangen gefehlt. Am Engagement will ich nicht rütteln, aber das Werkzeug war das falsche heute. So konnten wir den Gegner kaum mal wirklich in Bedrängnis bringen und haben verdient verloren.

Wir bewerten das nicht über, aber In Dortmund waren wir der gefühlte Nicht-Verlierer. Heute waren wir nicht in der Lage. Viele Dinge nicht gut funktioniert. Es gilt wieder konsequenter und zielstrebiger zu werden. Dafür werden wir den Finger in die Wunde legen.“

Stefan Ilsanker (Defensivspieler RB Leipzig): „Wir haben nicht das gezeigt, was wir bisher in allen Heimspielen gezeigt haben: die unglaubliche Geilheit, dass wir ein Tor schießen und um jeden Ball kämpfen wollen. Auf einmal steht es nach zwei Standards 0:2. Dann ist es schwer, wieder zurückzukommen.”

Ralf Rangnick (Sportdirektor RB Leipzig): „Die letzte halbe Stunde hatte man nicht das Gefühl, dass wir heute noch ein Tor schießen können. Wir haben das letztes Jahr schon erlebt, als ich selbst Trainer war: Diese Grippe, die offensichtlich eine Leipziger Grippe ist, die es woanders in Deutschland nicht gibt, sonst würden bei anderen Bundesligisten auch mal vier Spieler gleichzeitig ausfallen, die steckst du nach vier Tagen im Bett liegen nicht so einfach weg. Das habe ich am eigenen Leib erlebt, ich bin eigentlich immer noch mit den Nachwehen beschäftigt. Gerade die, die letzte Woche krankheitsbedingt gefehlt haben, waren heute nicht mal bei 80 Prozent. Geschweige denn bei 100.“

Die fünfte gelbe Karte für RB-Kapitän Willi Orban.
Die fünfte gelbe Karte für RB-Kapitän Willi Orban.
imago/Karina Hessland

Willi Orban (Abwehrspieler und Kapitän RB Leipzig): „Gerade bei Standardsituationen waren wir ein Stück weit zu sorglos und haben nicht gut verteidigt. Heute waren definitiv viele Sachen dabei, die wir noch mal gründlich analysieren müssen. Das werden wir machen, so wie auch nach jedem anderen Spiel auch.“

Bernardo (Abwehrspieler RB Leipzig): „So etwas passiert, das ist schwer zu erklären. Das war ein schlechter Tag von uns. Aber so ist der Fußball manchmal. Wir hatten die Chancen, zu Beginn ein, zwei Tore zu machen, aber wir haben es nicht geschafft. Denn haben sie zwei Tore gemacht und es wurde richtig schwer.“

Emil Forsberg (Mittelfeldspieler RB Leipzig): „Wir haben verdient 0:3 verloren. Sie haben es einfach besser als wir gemacht. Heute hat nichts funktioniert, wir waren zu langsam mit dem Ball, haben keine Lösungen gefunden. Wir waren einfach nicht drin im Spiel.“

Heribert Bruchhagen (HSV-Vorstandschef): „Das ist ein ganz, ganz wichtiges Spiel für uns gewesen, das muss uns Selbstvertrauen geben, dass alles möglich ist mit dieser Mannschaft. Heute kam uns entgegen, dass Leipzig von der ersten Minute an das Spiel hat machen müssen.“

Ein zufriedener Markus Gisdol nach dem Sieg.
Ein zufriedener Markus Gisdol nach dem Sieg.
imago/Jan Huebner

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): „Wir habe heute eine für uns perfekte englische Woche mit einem tollen Sieg zu Ende gebracht. Es ist uns heute gut gelungen, die extremen Stärken des Gegners nicht aufflackern zu lassen. Das heißt, Pressingsituationen zu vermeiden, aus denen sie mit viel Tempo nach vorn kommen können. Und im Spielaufbau haben wir sehr kompromisslos gespielt. Wir wollten nicht in die Pressingfallen des Gegners tappen. Das hat die Mannschaft schnörkellos gemacht, und das war der Schlüssel zum Erfolg heute. Klar hatten wir heute bei den Standards die entscheidenden Momente auf unserer Seite. Aber auch danach haben wir es gut kontrolliert und hatten gute Konterchancen. Wir haben mit einer konsequenten Leistung verdient gewonnen. Doch wir dürfen den Sieg nicht überbewerten. Aber wir sind nur ein paar Schritte gegangen.”

René Adler (Torhüter HSV): „Mit einem so deutlichem Ergebnis hat keiner gerechnet. Aber der Trainer hat ganz klar gesagt: Wir können hier versuchen, schön zu spielen, dann werden wir hier höchstwahrscheinlich verlieren. Oder wir spielen einfach, rigoros, und dann haben wir auch die Chance zu gewinnen. Das hat geklappt. Man weiß, dass man gar nicht erst in diese Pressingzonen von RB Leipzig reinspielen ihnen die Möglichkeit geben darf, ihr Spiel aufzuziehen, sondern rigoros in die Räume hineinspielen, die hinter der Abwehr entstehen. Das haben wir fantastisch gemacht. Dazu haben wir heute eine bessere Chancenverwertung gezeigt, als noch zuletzt.”