RB LeipzigFIFA-Karriere neben der Schule: Umut Gültekin will Weltmeister werden
Umut Gültekin spielt seit letztem Sommer für RB Leipzigs eSport-Team "RBLZ" FIFA21. Der 18-Jährige erklärt im Interview mit dem Kicker (Montag), wie er Schule und Gamer-Karriere unter einen Hut bekommt und was er sich von der Zukunft erhofft.
Gültekin profitiert vom Digitalunterricht in Corona-Zeiten
Vor seiner neuen Aufgabe im Leipziger Team bediente er für den Hamburger SV den Controller. Auch hier hatte er schon starke Leistungen gezeigt, am Saisonende in FIFA 20 war „RBLZ Umut“ in der Rangliste bester deutscher Spieler und bekam internationale Aufmerksamkeit. Das verschaffte ihm zusätzlich einen Platz in der eNationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Vereinswechsel bedeutete für den gebürtigen Hamburger auch eine Umstellung. "Die Reisen nach Leipzig sind körperlich anstrengend, weil ich aktuell noch zusätzlich mein Abitur mache", so Gültekin im Kicker. "Dennoch freue ich mich immer, wenn es nach Leipzig geht." Das vierköpfige Team mit Richard Hormes (27), Anders Vejrgang (14) und Lena Güldenpfennig beschreibt er als "familiär".
Agentur, Verein und Kollegen arbeiten sehr gut zusammen, findet er. Wichtig ist das Team drumherum für ihn auch, weil es ihm Freiräume schafft. "Meine Agentur hat mit meiner Schule eine Einigung erzielt, dank der ich gewisse Teile des Lehrstoffes nachholen kann, ohne vor Ort zu sein." Deswegen komme ihm der Digitalunterricht in der Corona-Zeit auch sehr entgegen.
Umut will Weltmeister werden
Als Profigamer kann man heutzutage gutes Geld verdienen, die viele Zeit vor dem Bildschirm ist nicht mehr reines Hobby. Deswegen kann man seine ehrgeizigen Pläne auch als Karriereziele sehen. Im Februar schaffte er es mit den "RBLZ" ins Viertelfinale des FIFAe Club World Cup. "Wenn man so weit kommt, will man natürlich auch Weltmeister werden", sagte Umut nach der Top 8-Platzierung gegenüber redbull.com.
Zu viel künstliche Intelligenz bei FIFA?
Ansprüche stellt er daher auch an die zukünftige Entwicklung der Spiele von EA Sports. "Wir eSportler wollen ein offensives Spiel mit möglichst wenigen KI-Elementen. Gerade die Fünferkette, aber auch viele andere Spielmechaniken sind aus meiner Sicht zu sehr darauf ausgelegt, dass die Differenz des Talents zwischen Hobbyspielern und Profis klein wird." Lieber wäre ihm, dass die Leistung der Spieler mehr ins Gewicht fällt.
Bei Niederlagen oder eigenen Fehlern ärgert er sich natürlich, behält aber immer die Nerven. Fliegende Controller gibt es weder bei ihm, noch bei Teamkollegen Hormes, wie die beiden im Video des Vereinskanal erzählen.