RB LeipzigFIFA-Profi Yasarlar: „Das Double wäre cool“
Cihan Yasarlar ist einer der Stars der neuen deutschen Club-Meisterschaft im E-Fußball. Für den Bundesligisten RB Leipzig kämpft er um den Teamtitel und zudem noch um den ersten Platz im Einzel. „Das Double wäre cool“, sagte der 26-Jährige aus Berlin-Neukölln. Seit Herbst 2017 ist er bei RB Leipzig unter Vertrag, nachdem sein Kontrakt auf Schalke ausgelaufen war. Er beherrscht „FIFA“ auf der Playstation wie nur wenige andere. „Wir sind Helden und Stars für Schüler und Jugendliche und geben Autogramme“, sagte er. „Das ist ein schönes Gefühl.“
FIFA19 ist „wie im richtigen Fußball“
Angefangen hat er mit dem Gaming vor sechs Jahren und ist mit seinem Talent an der Konsole schnell in der virtuellen Spiele-Welt aufgestiegen. Neben Reaktionsschnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit ist beim E-Football vor allem auch strategisches Denken gefordert. „Es ist wie im richtigen Fußball, man versucht herauszufinden, wie der Gegner taktisch spielt und wie man ihn verarschen und täuschen kann“, erklärte Yasarlar.
Zwei bis drei Stunden Training pro Tag
Nach dem Aufstehen und Frühstück trainiert er zwei, drei Stunden an der Konsole, übt mit dem, Controller Ecken, Freistoßvarianten, Elfmeter oder probiert Spielsystem wie das 4-2-2 oder 3-5-2 mit seiner Mannschaft aus. Um fit vor dem Bildschirm zu sitzen, joggt er und geht ins Fitness-Studio, auch um Verletzungen wie Sehnenscheidenentzündungen im Arm oder Rückenprobleme vorzubeugen. „E-Sport ist für mich Sport und harte Arbeit, vor allem mental“, sagte Yasarlar, der zur Vorbereitung auf virtuelle Turniere auch Rat von einem Sportpsychologen einholt. „Wenn ein Fußballprofi 40 Tore schießt ist er ein Held, wenn er nur fünf Mal trifft ist er schlecht. So ist das bei uns auch.“
Die Karriere eines E-Footballers ist ebenso begrenzt wie die eines Fußballprofis. „Ich kenne keinen, der mit 35 Jahren noch Profi im E-Sport ist. Die Reaktionszeit und die Aufnahmeprozesse lassen nach“, sagte Yasarlar, der sein Lebensunterhalt mit Gaming verdient. Neben dem Gehalt vom Verein sind Sponsoren, Preisgelder und Auftritte bei Veranstaltungen seine lukrativen Einnahmequellen.
Nagelsmann: „Würde mir nie ein Spiel anschauen“
Eine klare Position hat der künftige Chefcoach von RB Leipzig, Julian Nagelsmann: „Ich hab gar keinen Bezug dazu, finde es aber schon faszinierend, wenn es jemand gut kann. Eins steht fest: Ich würde mir nie so ein Spiel anschauen – genauso wenig wie Tischkicker.“