"Nicht viel Spielzeit": Anja Mittag vor Karrierende im Stadtderby | RBLive

Ex-Nationalspielern Anja Mittag fiebert dem letzten Spiel ihrer Karriere entgegen. "Ich glaube nicht an so viel Spielzeit wie beim letzten Spiel,. Egal, wie viele Minuten ich bekomme, ich werde es genießen", sagte Mittag am Donnerstag bei "Sport im Osten" des MDR. Am Sonntag (15.00 Uhr) tritt die 158-malige Fußball-Nationalspielerin im sächsischen Landespokalfinale mit RB Leipzig gegen Phoenix Leipzig an. "Es ist schön, dass wir das Finale noch spielen können und dass auch Zuschauer erlaubt sind. Das gibt beiden Teams ein tolles Gefühl", sagte Mittag. Für die Partie, die in Taucha ausgetragen wird, sind 520 Zuschauer zugelassen.

"Wir wollen Fehler vermeiden, die mannschaftliche Geschlossenheit steht um Vordergrund", sagte die 29-jährige Angelina Lübcke aus der Mannschaft des Gegners und ergänzte: "Wir gehen ohne Druck ins Spiel, vielleicht gelingt uns die Überraschung." Unvorhergesehen sind für Phönix auch die Gegnerinnen. "Wir werden genau so überrascht sein, wie unsere Trainerinnen, da wir die Neuzugänge nicht kennen. Wir arbeiten an unserem Team und am Teamgeist", so Lübcke.

Sechs neue Spielerinnen hat die Mannschaft an Bord. "Sie erhöhen die Trainingsqualität, das fängt schon an bei der Passschärfe. Wir haben uns gut verstärkt und sind gerüstet für die zweite Liga", so Mittag. Natürlich sei das Ziel, alle Spiele zu gewinnen. "Wir wollen die Liga halten, aber was rauskommt werden wir sehen", sagte Mittag zu den Saisonzielen.

Zunächst muss die zurückliegende ja im Pokal noch zu Ende gespielt werden. 2017 haben sich die beiden Mannschaften schon im Halbfinale getroffen, das Phönix gewann. Im Vorjahr nahm RB bereits Revanche und schlug den ebenfalls erst jungen Verein im Finale.

Für Anja Mittag ist es ein eher beschauliches Karriereende. Sie ist sechsmal deutsche Meisterin, dreimal DFB-Pokalsiegerin, dreimal Europameisterin, Weltmeisterin, Champions-League-Siegerin und Uefa-Cup-Siegerin geworden, hatte in der abgelaufenen Saison als Spielerin und Trainerin für den Offensivbereich maßgeblichen Anteil am Gewinn der Regionalliga-Meisterschaft und dem Aufstieg von RB Leipzig in die 2. Bundesliga. "Das wird sich im Spiel erst zeigen. Ich trainiere die Woche wieder mit, um mich fit zu machen. Es ist Vorfreude, natürlich wird auch etwas Traurigkeit dabei sein."

Nach der Karriere will Mittag auch keinen Job im Männerfußball ausschließen. Aber sie habe noch nicht allzu viele Erfahrungen als Trainerin und sieht sich erstmal in der Rolle, den Frauenfußball weiter voranzubringen.