RB Leipzig„Als wollte er ein Autogramm von Neymar”: Jesse Marsch wehrt sich bei RB Leipzig gegen PSG mit eskalierenden Emotionen gegen Schiedsrichter Ekberg
Als Neymar zum wiederholten Mal nach einem Körperkontakt mit Konrad Laimer fiel (zuvor war ein Handspiel von Nuno Mendes nicht geahndet worden), reichte es Jesse Marsch. Wütend schnappte sich RB Leipzigs Trainer einen Ball, den er nur mit Mühe in den Händen behielt und nicht aufs Spielfeld warf. Mit einem Kraftausdruck in seiner Heimatsprache gegen Schiedsrichter Andreas Ekberg, den man auch ohne Lippenleser-Diplom entschlüsseln konnte, machte sich der Coach aus den USA Luft. Die Vorgeschichte: Bereits beim spektakulären 3:4 von Red Bull Salzburg beim FC Liverpool 2019 hatte Ekberg Marsch Gelb gezeigt.
„Ich war wirklich böse über die Leistung des Schiedsrichters von Anfang an”, schimpfte Marsch nun nach Abpfiff noch immer erregt. Es sei immer das gleiche: Die großen Vereine bekämen den Respekt der Referees, die weniger renommierten Klubs nicht, ärgerte sich Marsch nach dem 2:2. „Der einzige Weg, das zu ändern, ist, dass meine Emotionen eskalieren.” Zum vierten Offiziellen sagte Marsch während des Matches: „Ich habe zwei Wahlmöglichkeiten: Entweder ich sitze hier und lasse alles über mich ergehen oder ich zeige Emotionen, um mehr Respekt vom Schiri zu kriegen.”
Jesse Marsch: „Lasst uns ein richtig normales Spiel haben, bei dem alle sagen können: Es war fair!”
Der Schwede Ekberg fiel viel zu häufig auf die Schauspieleinlagen von Neymar, Di Maria & Co. herein. Im Verlaufe der ersten Hälfte drohte ihm das Spiel zu entgleiten, als er scheinbar willkürlich Fouls pfiff oder eben nicht. Nur mit Mühe und zehn Gelben Karten eskalierte die Partie nicht. „In vielen Momenten war es so, als wollte er ein Autogramm von Neymar nach dem Spiel – ganz ehrlich“, sagte der angefressene Coach nach dem Remis. „Neymar, Di Maria und Mbappé sind super Spieler, aber lasst uns ein richtig normales Spiel haben, bei dem alle sagen können: Es war fair“, forderte Marsch.
Der Foulelfmeter in der Nachspielzeit, den Leipzigs Dominik Szoboszlai zum Ausgleich verwandelte, sei „ganz klar“ aus Sicht von Marsch gewesen: „Und er braucht den Videoschiedsrichter, weil er es sonst nicht sieht“. Bereits in der ersten Halbzeit hatte RB einen weniger eindeutigen Strafstoß von Ekberg zugesprochen bekommen, André Silva scheiterte jedoch an seinem ehemaligen Milan-Kollegen Gianluigi Donnarumma.