RB LeipzigRoger Schmidt will Bedenkzeit: Passt er zu RB Leipzig?
RB Leipzig ist nach der Entlassung von Cheftrainer Jesse Marsch auf der Suche nach einem Nachfolger. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff möchte diesen zur Rückrunde präsentieren können. Roger Schmidt soll Wunschkandidat und bereits angefragt worden sein.
Update:
Mintzlaff will neuen Trainer bis zur Rückrunde
Kicker und Bild berichten übereinstimmend, dass auf der Liste von RB sein Name ganz oben steht. Laut der Bild-Zeitung gab es sogar bereits einen Kontakt und Schmidt habe sich noch bis Sonntag Bedenkzeit eingeräumt. Demnach wäre zumindest seine Entscheidung bereits gefallen. Schmidts Vertrag läuft erst im Sommer 2022 aus und Eindhoven will mit ihm verlängern. Er soll sich bei PSV laut Rudi Völler durchaus wohlfühlen, aber auch mit einem Auge auf eine neue Herausforderung schielen. Schon Anfang November berichtete die Sport Bild von seinem Zögern bei der Vertragsverlängerung.
Schmidt kennt sich bei Red Bull aus
Was macht ihn zum Top-Kandidaten für RB? Er kennt den Red-Bull-Kosmos aus Salzburg, wo er zwei Jahre Trainer war. Ralf Rangnick hatte ihn damals vom SC Paderborn geholt. Anschließend rief ihn Bayer Leverkusen in die Bundesliga und nach seinem dortigen Aus verschwand er für zwei Jahre aus dem europäischen Fußball und arbeitete in China bei Beijing Guoan.
Gulácsi und Kampl kennen ihn
Seit Sommer 2020 ist er in den Niederlanden als Chefcoach von PSV Eindhoven tätig, zusammen mit seinem früheren Spieler Andre Ramalho, den er in Salzburg kennenlernte und später auch nach Leverkusen holte. Solche Vertraute hätte er auch in Leipzig: Péter Gulácsi hatte ein Jahr lang in Salzburg unter Schmidt gespielt, Kevin Kampl war ihm mehrfach gefolgt.
Schmidt hat den intensiven Spielstil entschärft
Beim Tabellendritten der Eredivisie setzt Schmidt wie Marsch in Leipzig auf eine Viererkette. Wie schon in Salzburg und Leverkusen lässt er hoch pressen und ähnlich wie Marsch offensiv schnell nach vorn spielen. Die hohe Intensität war noch in Leverkusen Achillesferse seines Spiels. Wie bei Marsch, der in Leipzig vergeblich nach Konstanz suchte, war auch das Bayer-Spiel oft zu instabil. Aber in China hat Schmidt gelernt, seinen Spielern Pausen vom intensiven Pressing einzuräumen. Und sein aktuelles Team hat durchschnittlich über 57 Prozent Ballbesitz, in seiner ersten Saison Leverkusen waren es noch 51 Prozent.
Deutscher Trainer mit internationaler Erfahrung
Schmidt hat in Peking die Erfahrung gemacht, Spieler erreichen zu müssen, mit denen er „zu 85 Prozent nicht direkt kommunizieren“ konnte, sagte er dem Spiegel. Das Problem hatte auch Marsch in Leipzig, bis er sich darauf einließ, Ansprachen teilweise doch in seiner Muttersprache zu halten. Schmidt sei daran gewachsen, sagt er.