„Körperlich am Weitesten von allen” 17-Jähriger überzeugt in den Testspielen
Als Daniel Ihendu in der 83. Minute mit Krämpfen ausgewechselt wurde, gab es Applaus am Cottaweg. Der im September gerade erst 17 Jahre alt gewordene U19-Spieler hatte beim hart erkämpften 2:1-Erfolg im Testspiel gegen AC Horsens eine konzentrierte Leistung in der Innenverteidigung abgeliefert und auf sich aufmerksam gemacht.
„Daniel hat viel gespielt, weil wir keine Innenverteidiger mehr hatten, aber auch, weil er es im Training gut gemacht hat”, lobte Trainer Marco Rose. Das 2018 von TeBe Berlin nach Leipzig gewechselte Talent sei „körperlich am Weitesten von allen. Man hat nicht das Gefühl, dass wir irgendwas an Physis und Tempo verlieren, wenn er spielt”, so Rose.
Rose über Ihendu: „Spiel sollte Ansporn für ihn sein”
Und in der Tat hat Ihendu, der in der Jugend als Torhüter begann und in der Berliner Schele-Schule gefördert wurde, eine beeindruckende Statur. Seine Größe wird mit 1,94 Meter angegeben, was etwas hochgegriffen scheint, doch 1,90 Meter misst der Abwehrhüne auf jeden Fall und erinnert körperlich an eine Mischung aus Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté. Für sein Alter verteidigte er abgeklärt und aufmerksam, musste einmal bei einem Konter in der Restverteidigung mit einer blitzsauberen Grätsche klären und hatte in der Luft die Hoheit.
Auch vor einer Woche beim 6:0 gegen Radomiak Radom hatte Ihendu nach siner Einwechslung zur zweiten Hälfte nach kurzer Eingewöhnungszeit eine starke Partie abgeliefert.
Rose benennt Potenziale des Youngsters
Natürlich hat er noch in vielen Bereichen Steigerungspotenzial. Rose nannte exemplarisch den „ersten Kontakt” sowie die „Orientierung nach vorn, auch als Innenverteidiger”. Oft ließ sich der junge Mann etwas zu tief fallen, anstatt nach vorn zu verteidigen oder sich mutiger in den Spielaufbau einzuschalten. Doch generell ist auch der RB-Coach, der nicht zu überschwänglichem Lob von Nachwuchsspielern neigt, überzeugt von dem Auswahlspieler der erweiterten U17-Auswahl des DFB.
„Alles, was ich bis hierhin gesehen habe, sah gut aus. Hier dabei zu sein, so ein Spiel zu kriegen, sollte Ansporn für ihn sein, weiter hart zu arbeiten, demütig zu sein, die Dinge mitzunehmen, die er mit auf den Weg bekommt”, schätzte Rose ein. „Dann werden wir mal sehen, wer am Ende bei uns da oben aufschlagen wird.”