"Du bist jetzt bundesligaspieler, mach' was draus!" RB-Trainer Rose verhilft nächstem Talent zu Profi-Debüt
Nach Nuha Jatta und Viggo Gebel hat Leipzigs Trainer die Gunst des 2:0 bei Holstein Kiel genutzt, um dem nächsten RB-Nachwuchsspieler das Debüt im Profi-Fußball zu ermöglichen.
Kiel/Leipzig/hen - Den ersten Platz muss er Sidney Raebiger überlassen, aber Rang zwei ist auch nicht schlecht für Faik Sakar, 16 Jahre jung, der am gestrigen Samstag sein Debüt als Bundesligaspieler gab. In der 93. Minute der Leipziger Partie bei Holstein Kiel (2:0) warf RB-Trainer Marco Rose den Youngster für genau eine Minute ins Getümmel.
RB-Youngster: Gebel vor Jatta
Sakar war zum Zeitpunkt seines ersten Bundesligaspiels 16 Jahre, zehn Monate und 24 Tage jung. Raebiger, der RB mittlerweile verlassen hat und in Frankfurt untergekommen ist, war bei seinem Einstand Januar 2022 (einem 4:1 gegen Mainz) 16 Jahre, acht Monate und 22 Tage jung gewesen.
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Auf Rang drei folgt übrigens Sakars RB-U-19-Kollege Viggo Gebel, der beim 1:5 gegen Wolfsburg vor einer Woche sein Debüt gegeben hat (17 Jahre, 8 Tage). Auch Gebel saß aufgrund großer Personalsorgen im Rose-Kader gegen Kiel auf der Bank, ebenso RB-Talent Nuha Jatta, der unter Rose im Mai beim 2:2 gegen Frankfurt am letzten Spieltag sein erstes Ligaspiel erleben durfte (18 Jahre, zwei Monate, drei Tage).
Rose zu Sakar: "Mach' was draus!"
Sakar hatte keinen Einfluss mehr auf die Partie. Doch wie auch? Er hatte keine Ballberührung. Der Effekt auf seine Karriere wird aber ohnehin allein bei dem Umstand liegen, dass er das erste Mal in einem Profi-Spiel auf dem Rasen stand. "Das war ein Zeichen, dass ich es ernst meine, wenn ich sage, dass die Tür zu uns offen ist. Dass die Jungs die Chance haben, sich zu zeigen, auch wenn der Gap zwischen U-19 und Bundesliga, Champions League groß ist."
Nach dem Spiel, berichtete Rose später, sei er zu Sakar gegangen und habe zu ihm gesagt: "Du bist jetzt Bundesligaspieler. Mach' was draus!"
Erstes Tor im Test gegen Meuselwitz
Der 48-Jährige Coach, der selbst über die Kinder- und Jugendsportschule in Leipzig seinen Weg nach der Wende in den Profi-Fußball gefunden hat, hatte die drei RB-Bubis auch auf die USA-Promo-Tour mitgenommen. Gegen Wolfsburg saß Sakar erstmals auf der Bank. Den 16-Jährigen aus Berlin beschrieb Rose als "fußballerisch top", aber "körperlich noch nicht auf dem Niveau, dass er sich dort so richtig wehren kann".
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Sakar erzielte im RB-Test gegen Meuselwitz Anfang September ein Tor, ist in der U19 diese Saison aber noch ohne Scorerpunkt. Rose betonte auch in Kiel die hohen Erwartungen, die an die Nachwuchsspieler gestellt werden. Neben sportlicher Leistung sind auch soziale Kompetenzen und schulischer Erfolg von großer Bedeutung: "Sie repräsentieren den Verein so wie wir uns das wünschen und so wie wir uns das vorstellen. Sie gehen anständig mit ihren Lehren um. Sie gehen tatsächlich zur Schule, sie lernen", führte Rose bereits vor dem Wolfsburg-Spiel aus."