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RB Leipzig"Chance haben nicht alle": RB-Coach Nagelsmann über Privilegien des Fußballs

05.04.2020, 10:33
Julian Nagelsmann macht sich mehr Sorgen um andere Branchen als den Fußball.
Julian Nagelsmann macht sich mehr Sorgen um andere Branchen als den Fußball. imago/Picture Point LE

Der Fußball in der Bundesliga pausiert noch bis mindestens Anfang Mai. Julian Nagelsmann spricht im Interview mit der Bild am Sonntag über Verzicht und Privilegien des Fußballs.

Flugschein für Nagelsmann, aber nicht für Sylt-Besuche

Zwar sei die Situation für niemanden schön, auch er selbst hätte sehr viel lieber weiter im Flow der Zeit vor der Pause trainiert. Aber sportlich sei es nicht die größte Herausforderung seiner Karriere. "Das Empfinden habe ich nicht, nur weil ich die Jungs mal zehn Tage nicht trainieren konnt", so Nagelsmann. Auf eine Rückkehr ins reguläre Teamtrainng hofft er für die kommende Woche. Denn der Verzicht auf die tägliche Arbeit als Fußballtrainer "tut am meisten weh und stört meinen Rhytmus." Restaurantbesuche oder ähnliches gehörten ohnehin nicht zu seinen großen Hobbies. Stattdessen macht er zum Beispiel einen Flugschein, aber aus reinem Interesse an der Technik. "Ich werde mir auf jeden Fall keinen Jet kaufen, um auf Sylt einen Kaffee zu trinken."

Nagelsmann will "weg vom Ego-Denken"

Zumindest in leichten Dosierungen ging es in der letzten Woche am Cottaweg bereits wieder los. Mit einer Sondergenehmigung dürfen seine Spieler aktuell bereits wieder trainieren. Aber in den Aussagen von Nagelsmann lässt sich aber nicht erkennen, dass er diesen Status auch einfordert. "Ich möchte da im Fußball weg von dem Ego-Denken", sagt er mit Verweis auf andere Wirtschaftszweige, die ernsthafter bedroht sind. "Ich glaube, wir sind immer noch eine Branche, die eine gewisse Reproduzierbarkeit hat. Was ich damit sagen will: Wir haben die Chance, auch nächstes Jahr wieder erfolgreich zu sein. Das haben nicht alle."

Pflichtfreundschaftsspiele mit RB Leipzig im Bereich des Möglichen

Innerhalb des Sports geht es nicht nur um die Profiklubs, wie die Initiative TeamSportSachsen, an der auch RB teilnimmt, dem Land Sachsen anzeigte. Auch Nagelsmann kann sich gut vorstellen, sich mit Kleineren solidarisch zu zeigen. "Grundsätzlich sind wir für alles offen, wenn es was bringt und das eingenommene Geld auch an der richtigen Stelle landet – und nicht in der Bürokratie versandet", sagte er zum Thema möglicher Pflichtfreundschaftsspiele. Von einer Schließung des Transfermarkts hält er aber nichts. "Vereine, die Probleme bekommen, können mit Spielverkäufen gegensteuern. Vielleicht wird dann der eine oder andere Kader schwächer. Aber dann lieber eine schwächere Mannschaft als gar keinen Verein." Sein Verein RB Leipzig gilt allerdings auch nicht als gefährdet

(RBlive/msc)