RB LeipzigEmil Forsberg und Yvon Mvogo kämpfen bei WM um Viertelfinal-Einzug
Am Dienstag werden in Russland die letzten beiden Achtelfinals bei der Weltmeisterschaft ausgespielt. Bei den Spielen zwischen Schweden und der Schweiz und zwischen Kolumbien und England werden die letzten beiden Viertelfinalisten gesucht. Die beiden Sieger treffen dann am Samstag Nachmittag aufeinander, um einen von vier Halbfinalisten auszuspielen.
Emil Forsberg trifft auf Yvon Mvogo
In der Partie zwischen Schweden und der Schweiz wird am heutigen Dienstag (16 Uhr/ ARD) nach dem Ausscheiden von Timo Werner und Yussuf Poulsen auch der letzte verbleibende Spieler von RB Leipzig bei der Weltmeisterschaft gesucht. Emil Forsberg, der bisher in allen vier Spielen eingesetzt wurde, spielt bei den Schweden bisher eine mannschaftsdienliche, aber offensiv glücklose WM. Yvon Mvogo spielt bei der Schweiz als dritter Torhüter nur im Hintergrund eine Rolle. Nur einer von beiden wird nach dem heutigen Tag im Turnier verbleiben.
Zusammenhalt ist eine jener Tugenden, die bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft eine Renaissance erlebt. Und kaum jemand verkörpert das in Russland so sehr wie die beiden Teams aus Schweden und der Schweiz, die in St. Petersburg um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen.
Schweiz: „Wir gegen die Welt!“
„Wir gegen die Welt!“, so brachte es der Neu-Gladbacher Michael Lang für die Schweiz auf den Punkt. Die Eidgenossen haben eine turbulente Vorrunde hinter sich. Nach dem 1:1 gegen Brasilien wurden sie für ihre harte Gangart kritisiert. Nach dem 2:1 gegen Serbien sprach die ganze Fußball-Welt nur über den Adler-Jubel von Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner, in dem die FIFA eine politische Geste sah, weshalb das Trio zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.
Die Schweizer Nati am Pranger – doch dem Team von Trainer Vladimir Petkovic kann das nichts anhaben. „Wir sind durch die Geschehnisse noch enger zusammengerückt“, sagte Torwart Yann Sommer. „Wenn etwas passiert, wenn einer von uns attackiert wird, dann stärkt das die Gruppe. Wir lassen keinen alleine und lassen nicht zu, dass ein Einzelner den Leuten zum Fraß vorgeworfen wird“, sagte Lang.
Mit diesem großen Zusammenhalt wollen es die Schweizer nun erstmals seit der Heim-WM vor 64 Jahren ins Viertelfinale schaffen. Dass zuletzt bei der EM in Frankreich und der WM in Brasilien jeweils in der ersten K.o.-Runde Schluss war, soll keine Rolle spielen. „Wir haben keinen Achtelfinal-Fluch“, sagte Sommer.
Schweden: „Wir stehen füreinander ein.“
Doch die Aufgabe gegen Schweden wird nicht einfach. Die Skandinavier hatten ihre Krise nach dem Deutschland-Spiel. Offensivspieler Jimmy Durmaz foulte in der Nachspielzeit Timo Werner und verursachte so den Freistoß, den Toni Kroos zum 2:1 verwandelte. Daraufhin wurde der türkischstämmige Mittelfeldspieler in sozialen Netzwerken massiv beleidigt und bedroht.
Wie reagiert man auf so ein Szenario? Mit Einheit. Vor dem ersten Training nach der Niederlage gegen den Weltmeister versammelte sich die Mannschaft geschlossen hinter Durmaz und rief geschlossen: „Fuck Racism“ („Scheiß Rassismus“). „Es hat sich richtig angefühlt, es hat sich gut angefühlt und es hat sich stark angefühlt“, sagte der frühere Hamburger Stürmer Marcus Berg zu dem starken Zeichen. „Wir alle sind verschieden, wir denken aber alle gleich über Werte. Wir stehen füreinander ein.“
Emil Forsberg träumt von ganz großem Erfolg
Schweden hat jetzt schon bewiesen, dass das Ganze weit mehr als die Summe seiner Teile sein kann. Auch weil Superstar Zlatan Ibrahimovic nicht mehr dabei ist? „Wir haben einen der besten Spieler der Welt verloren. Aber wir sind als Team zusammengewachsen“, sagte Kapitän Andreas Granqvist am Montag dazu. „Wir träumen von etwas ganz Großem“, sagte der Leipziger Emil Forsberg, der mit Schweden erstmals seit 24 Jahren wieder das WM-Viertelfinale erreichen will. „Wir sind mental gut vorbereitet und dann sehen wir, wie weit uns das trägt.“
Mittelfeldspieler Sebastian Larsson wird den ersehnten nächsten Schritt wegen einer Gelbsperre aus dem 3:0 gegen Mexiko nicht mitmachen können. Für ihn dürfte Nationaltrainer Janne Andersson den offensiveren Oscar Hiljemark oder defensiveren Gustav Svensson einsetzen. Das Duell mit der Schweiz werde ein „schwieriges Spiel, die waren jetzt zwei Jahre lang echt stabil“, sagte Linksverteidiger Ludwig Augustinsson von Werder Bremen. „Wenn wir spielen wie gegen Mexiko, mit 100 Prozent, dann werden wir es schaffen.“
Deutscher Schiedsrichter für RB-Leipzig-Duell
Der deutsche Referee Bastian Dankert wird beim Achtelfinale zwischen Schweden und der Schweiz als Video-Assistent zum Einsatz kommen. Dabei unterstützt der Rostocker den Chef-Videoschiedsrichter Daniele Orsato aus Italien. Als Referee der Partie fungiert der Slowene Damir Skomina. Die Videoteams bei der WM bestehen immer aus vier Unparteiischen. Für Dankert ist es der insgesamt 14. Einsatz in Russland.
Übersicht der Spiele mit RB-Leipzig-Beteiligung bei der WM inklusive TV-Sender
- 16.06.2018, 18 Uhr – Dänemark gg. Peru: 1:0 – Yussuf Poulsen: 90 Minuten Spielzeit, ein Tor
- 17.06.2018, 17 Uhr – Deutschland gg. Mexiko: 0:1 – Timo Werner: Auswechslung in der 86. Minute
- 17.06.2018, 20 Uhr – Schweiz gg. Brasilien: 1:1 – Yvon Mvogo: ohne Einsatz
- 18.06.2018, 14 Uhr – Schweden gg. Südkorea – Emil Forsberg: 90 Minuten Spielzeit
- 21.06.2018, 14 Uhr – Dänemark gg. Australien – Yussuf Poulsen: 60 Minuten Spielzeit
- 22.06.2018, 20 Uhr – Schweiz gg. Serbien – Yvon Mvogo: ohne Einsatz
- 23.06.2018, 21 Uhr – Deutschland gg. Schweden – Timo Werner und Emil Forsberg: jeweils 90 Minuten Spielzeit
- 26.06.2018, 16 Uhr – Dänemark gg. Frankreich – Yussuf Poulsen: ohne Einsatz (gesperrt)
- 27.06.2018, 16 Uhr – Deutschland gg. Südkorea – Timo Werner: 90 Minuten Spielzeit
- 27.06.2018, 16 Uhr – Schweden gg. Mexiko – Emil Forsberg: 90 Minuten Spielzeit
- 27.06.2018, 20 Uhr – Schweiz gg. Costa Rica – Yvon Mvogo: kein Einsatz
- 01.07.2018, 20 Uhr – Kroaten gg. Schweden – Yussuf Poulsen: 120 Minuten Spielzeit
- 03.07.2018, 16 Uhr – Schweden gg. Schweiz – mit Emil Forsberg, Yvon Mvogo – ARD