RB LeipzigFinal-Schiri Stieler: RB Leipzig gegen Bayern „unglaublich anstrengend“
Tobias Stieler wird am Samstag das DFB-Pokalfinale zwischen RB Leipzig und FC Bayern München pfeifen. Die Paarung leitet er nicht zum ersten Mal. Im Interview mit der Frankfurter Rundschau gibt der Aufschluss über seine persönliche Vorbereitung auf die Begegnung, auf die am Wochenende ganz Fußballdeutschland schaut.
Stieler trainiert wie Triathleten
Wie jeder Unparteiische im Profibereich ist eine gute Fitness auch bei Tobias Stieler enorm wichtig. Dazu gehört ein ordentliches Trainingsprogramm „wie Triathleten“, mit Krafteinheiten und Low-Carb-Ernährung. „Die Woche unmittelbar vor dem Finale dient eher zur Regeneration.“ Neben der körperlichen Vorbereitung zählt aber nicht nur Regelkunde für den 37-Jährigen. Er bereitet sich ähnlich akribisch auf beide Mannschaften vor, wie die Teams selbst. Auch taktisch: „Ich möchte wissen, wie bei den Teams zuletzt die Grundformationen aussahen, wie das Umschaltspiel läuft, wie sie sich bei Standardsituationen verhalten.“ Nur so könne er immer auf Ballhöhe sein.
Nach RB gegen Bayern: „Ich war einfach platt.“
Er muss es wissen, denn zu den bislang 13 gepfiffenen Spielen mit RB-Beteiligung gehörte auch das 4:5. Die Leipziger Fans haben vor allem die lange Nachspielzeit in Erinnerung, in der der FC Bayern die Tore zum Ausgleich und Sieg erzielte. Das Spiel war für Stieler mindestens genauso kräftezehrend wie für die Zuschauer. „Das Spiel war unglaublich anstrengend. Ich wäre nach der Partie am liebsten gleich ins Bett gefallen. Ich war einfach platt“, erinnert er sich.
Videoassistent führt zu mehr Gerechtigkeit
Am Samstag will er sich am liebsten zurückhalten und nicht im Mittelpunkt stehen. Das wäre aus RB-Sicht wünschenswert, denn die Historie der Begegnung weist drei Rote Karten (Emil Forsberg, Willi Orban, Stefan Ilsanker) in sieben Spielen aus. Auch der (im letzten Pokalspiel nicht vorhandene) Videobeweis stand schon im Mittelpunkt, als Ralf Rangnick ihn per Smartphone selbst einführen wollte. Tobias Stieler ist froh, die Assistenten im Kölner Keller zu wissen. „Ein guter Einsatz des Videoassistenten wird nur zur Kenntnis genommen, falsche Entscheidungen werden dagegen tagelang thematisiert und Grundsatzdiskussionen eröffnet. Aber es ist besser, wenn von zehn falschen Entscheidungen neun mit Hilfe des Videoassistenten korrigiert werden. Dann siegt neunmal die Gerechtigkeit.“ Am Samstag (25. Mai ab 20.00 Uhr) kann er dazu den Beweis antreten.