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RB LeipzigKontroverse bei RB Leipzigs Gegner Man United: Paul Pogba bezeichnet Rücktritt aus Nationalmannschaft als "Fake News"

Von (RBlive/dpa/fri) 27.10.2020, 16:54
Paul Pogba (r.), hier in einem Spiel mit der französischen Nationalmannschaft, trifft mit Manchester United am Mittwochabend auf RB Leipzig. 
Paul Pogba (r.), hier in einem Spiel mit der französischen Nationalmannschaft, trifft mit Manchester United am Mittwochabend auf RB Leipzig.  imago/PanoramiC

Aufregung bei RB Leipzigs Champions-League-Gegner Manchester United. Das britische Boulevard-Blatt Sun schrieb in einem Artikel am Sonntag, Pogba habe "nach Kommentaren des französischen Präsidenten Emmanuel Macron" über den Islam und Mohammed-Karikaturen die französische Nationalmannschaft verlassen.

"Der Star von Manchester United soll die Entscheidung nach den Äußerungen des Staatschefs seines Landes am Freitag getroffen habe", heißt es in dem Text, der in dieser Version nur noch archiviert zu finden ist.

Sun korrigiert ursprünglichen Artikel über Pogba

Pogba teilte einen Screenshot des ursprünglichen "Sun"-Artikels auf Twitter und schrieb dazu: "inakzeptable Falschnachrichten". Auch auf seiner Instagram-Seite äußerte sich der 27-Jährige "wütend, schockiert und frustriert" über den Vorfall. Der Mittelfeldspieler ist also weiterhin Teil der Équipe Tricolore, für die er seit Jahren spielt. Es ist bekannt, das Pogba Muslim ist.

Hintergrund der vermeintlichen Kontroverse sind Aussagen Macrons vom 21. Oktober. Frankreich werde nicht "auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten, auch wenn andere sich davon zurückziehen", hatte der Präsident bei einer Gedenkfeier zu Ehren des getöteten Lehrers Samuel Paty gesagt. Dieser hatte Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt und war auf offener Straße enthauptet worden. Die islamische Tradition verbietet es, den Propheten abzubilden.

Die "Sun" titelte mittlerweile in einer am Montag erneuerten Fassung ihres Artikels: "ManU-Star Paul Pogba widerlegt Gerüchte, er werde Frankreich wegen Präsident Macrons Äußerungen zum "islamistischen Terrorismus" verlassen".

In der Ursprungsversion des Textes hatte sich der "Sun"-Autor auf "verschiedene Nachrichtenquellen aus dem Nahen Osten" bezogen - zugleich allerdings kenntlich gemacht, weder der 27-jährige Fußballer noch der französische Fußballverband hätten sich bis dahin zu den Spekulationen geäußert. Nach Macrons Äußerungen begannen mehrere arabische Länder einen Boykott gegen Frankreich.