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RB Leipzig„Neue Evolutionsstufe”: Mintzlaff rüstet Chefebene bei RB Leipzig auf

Von Ullrich Kroemer 14.12.2019, 10:10

Oliver Mintzlaff saß am Freitagvormittag nur flankiert von Pressesprecher Benjamin Ippoliti auf dem Podium im Medienraum der Akademie von RB Leipzig, um seine vorzeitige Vertragsverlängerung um ein Jahr bis 2024 zu kommentieren. Da Mintzlaff Geschäftsführer der RB Leipzig GmbH ist und zugleich auch Vereinspräsident des Rasenballsport Leipzig e.V. gibt es bei RB keinen, der autorisiert und in der Position dazu wäre, Mintzlaffs Arbeit und den neuen Kontrakt zu bewerten. Ralf Rangnick, sonst Mintzlaffs für den Sport verantwortlicher Konterpart, ist als Berater nicht mehr in der Position dazu. Also sprach der 44-Jährige alein und sagte: „Es freut mich, dass ich das Vertrauen habe und fühle mich wohl hier. Ich kann mir keinen anderen Arbeitgeber vorstellen.”

Ich habe auch mit Herr Mateschitz über meine Perspektive gesprochen.

Oliver Mintzlaff

Da Mintzlaff schlecht mit seinem eigenen Spiegelbild Vertragsverhandlungen führen kann, berichtete er, dass ihn der Gesellschafterausschuss gebeten habe, sich ein weiteres Jahr an RB zu binden. Ein Gremium, von dem in den fünf Jahren seit Mintzlaffs Antritt bei RB Leipzig 2014 noch nie die Rede war. Mitglieder dieses Gesellschafterausschusses sind Vertreter des Vereins und von Investor und Hauptsponsor Red Bull, berichtete Mintzlaff. Auch Red-Bull- und RB-Leipzig-Gründer Dietrich Mateschitz war involviert. „Ich habe auch mit Herrn Mateschitz über meine Perspektive gesprochen”, verriet Mintzlaff. Verbunden mit einem „Rück- und Ausblick” habe er sich mit dem Multimilliardär über die weitere Zusammenarbeit verständigt. So ist das zusätzliche Jahr wohl vor allem als eine Art Bonus für Mintzlaff als Anerkennung der Entwicklung bei RB zu verstehen, und als Signal an die Bundesliga-Konkurrenz, dass Mintzlaff nicht zur Verfügung steht. Besser entlohnt wird er künftig auch: „Ich war vorher zufrieden und bin auch jetzt zufrieden”, sagte Mintzlaff nur lächelnd.

Leipzigs Klubentwickler verband die Verkündung des neuen Arbeitspapieres damit, neue Klubstrukturen, die ab 1. Januar greifen, vorzustellen. Zwischen ihm und der Direktorenebene zog der mächtige Macher eine sogenannte C-Ebene ein. Manager für die Bereiche Finanzen, operatives Geschäft, Verkauf und Marketing, die weniger in die Alltagsangelegenheiten eingebunden sind, sondern die GmbH strategisch voranbringen sollen (siehe Titelbild). „Die Struktur hat für mich nicht mehr gepasst. Ich habe gemerkt, dass wir die Aufgaben in all den unterschiedlichen Ebenen nur noch abarbeiten, aber nicht mehr über den Tellerrand schauen und strategisch denken können, um zu überlegen, wie der Klub 2025 oder 2030 aus?”, erklärte Mintzlaff. „In welche Themen müssen wir jetzt investieren, damit wir in zwei Jahren davon profitieren können. Dafür brauchst du Zeit, deswegen mussten wir die Strukturen anpassen.”

RB Leipzig strebt 300 Millionen Euro Umsatz an

Die Direktoren für Finanzen (Florian Hopp) und Marketing und Öffentlichkeitsarbeit (Florian Scholz) wurden dafür befördert. Ex-Geschäftsführer Ulrich Wolter, seit 2012 für das operative Geschäft zuständig, seltsamerweise nicht. Der Bremer bleibt Direktor und wird einem neuen COO unterstellt, der seinen Arbeitsvertrag bereits unterschrieben hat und in den ersten Monaten des kommenden Jahres vorgestellt werden soll.

„Wir kommen in immer wieder neue Evolutionsstufen. Wir sind mittlerweile ein Verein, der den Anspruch hat, sich jedes Jahr für die Champions League zu qualifizieren. Um dem Rechnung zu tragen, müssen wir die Struktur anpassen”, so Mintzlaff. „Das ist ein Managementprozess, um weiter gut und schnell entscheiden zu können.” Mittelfristig, so der CEO, strebe RB 300 Millionen Euro Umsatz an.

Neben dem Stadionausbau arbeitet Rasenballsport aktuell etwa daran, eine neue Geschäftsstelle zu planen. Aktuell sind die Mitarbeiter in Containern am Cottaweg gegenüber der Akademie untergebracht. Der Klub befinde sich in Gesprächen mit der Stadt. „Da ist noch nichts entschieden, aber es gibt verschiedene Optionen”, sagte Mintzlaff. 2021 würde RB gern anfangen zu bauen, um Anfang 2023 in die neue Geschäftsstelle einzuziehen. „Deswegen habe ich bis 2024 verlängert, dass ich auch noch in den Genuss der neuen Geschäftsstelle komme”, scherzte Mintzlaff.  (RBLive/ukr)