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Poulsen, Klostermann, Kampl Leipziger Retro-Helden überzeugen gegen FC Bayern

Gegen die Bayern ragen ausgerechnet drei Spieler heraus, deren Zeit bei RB Leipzig eigentlich abgelaufen ist. Die Kaderplanung für die kommende Saison bleibt eine knifflige Aufgabe.

04.05.2025, 16:40
RB-Routiniers: Kampl, Klostermann und Poulsen (v.l.n.r.).
RB-Routiniers: Kampl, Klostermann und Poulsen (v.l.n.r.). (Foto: IMAGO / Picture Point LE)

Leipzig/dpa – Dirigent Kevin Kampl, Torschütze Lukas Klostermann, Punktretter Yussuf Poulsen: Ein wenig fühlte sich das 3:3 von RB Leipzig gegen Bayern München wie ein Spiel aus längst vergangener Zeit an. Dazu spielten die Retro-Helden zumindest in der ersten Halbzeit auch noch den lang vermissten RB-Fußball. War es ein letztes Hurra?

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«Yussi ist eine lebende Legende. Er kann uns noch viel helfen», sagte Trainer Zsolt Löw zwar. Wie viel der eingewechselte dänische Nationalspieler helfen darf, ist allerdings völlig offen. Denn Löw wird am Saisonende gehen und einem neuen Trainer Platz machen - und dann wird auch der dringend nötige Umbruch erfolgen.

Keine Frage, die Schlussphase gegen die Bayern war emotional. «Es war gut, wieder entscheidend zu sein», gab Poulsen nach seinem Tor zum Ausgleich in der Nachspielzeit zu Protokoll. Doch das Spiel zeigte auch die fehlende Qualität der Leipziger auf, die wiederholt eine (klare) Führung aus der Hand gaben - gegen die Bayern sogar binnen einer Minute.

Schäfer und die Verträge bei RB Leipzig

Es seien «gemischte Gefühle», sagte Sportchef Marcel Schäfer: «2:0 geführt, wo man drei Punkte hätte einfahren können, vielleicht sogar müssen – wir lagen aber auch 2:3 zurück und haben den Ausgleich noch geschafft.» Sein Job wird es im Sommer sein, aus gemischten Gefühlen heraus für klare Verhältnisse zu sorgen.

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Und dazu gehört es auch, sich von Spielern zu trennen, die den titelhungrigen Ambitionen des Clubs nicht mehr über eine ganze Spielzeit genügen können. Doch Schäfer wird auf ein Problem stoßen, welches er nicht geschaffen hat: Die verdienten Spieler, bis auf Kampl schon in der 2. Bundesliga beschäftigte Club-Helden, haben gut dotierte und über die Saison hinaus laufende Verträge.

Poulsen, Kampl und der aktuell verletzte Torhüter Peter Gulacsi sind noch bis 2026 gebunden, der ebenfalls verletzte Abwehrchef Willi Orban bis 2027 und der gegen Bayern zum 2:0 erfolgreiche Klostermann sogar noch ein Jahr länger. Mindestens zwei dieser Spieler sollte Schäfer von der Gehaltsliste bekommen, um Spielraum für die Stars von morgen zu schaffen. Gulacsi - der von Maarten Vandevoordt abgelöst werden dürfte - und Poulsen gelten als wahrscheinlichste Abgänge.

«Klare Reaktion» von RB Leipzig

Kampl könnte in sein letztes Jahr gehen, mit dem Mittelfeldstrategen plant man im Club ohnehin über die Karriere hinaus. Orban hat sich immer wieder durchgebissen und gezeigt, dass an seiner Seite hoch veranlagte Verteidiger wie Castello Lukeba oder El Chadaille Bitshiabu reifen können.

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Es bleibt eine knifflige Aufgabe für die Leipziger Kaderplaner. Denn angeführt von den alten Helden zeigte die Mannschaft nach indiskutablen Auftritten gegen Kiel und in Frankfurt wieder eine energiegeladene Leistung. «Das Schönste für mich persönlich war, dass ich eine Mannschaft auf dem Platz gesehen habe, die ihr Herz auf dem Platz gelassen hat», sagte Kampl. «Das war heute eine ganz klare Reaktion.»

Offen ist, wozu diese Reaktion letztlich reicht. Im Rennen um die Champions League ist in Dortmund ein weiterer Konkurrent vorbeigezogen. In Bremen muss nun zwingend gewonnen werden. Allerdings ohne Kampl. Der sah gegen die Bayern seine fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt.