Rekordgelder und neuerungen Los geht's im DFB-Pokal: Was RB für eine Titelverteidigung kassieren würde
Der DFB-Pokal wird für die Fans ein wenig unübersichtlich. Die 1. Runde beginnt an diesem Freitag um 18.00 Uhr mit drei Spielen, läuft drei weitere Tage - und endet erst am letzten Tag des Folgemonats mit dem Gastspiel des FC Bayern München bei Viktoria Köln.
Grund für die Zerstückelung ist der neue Medien-Vertrag, der den Fußball-Anhängern im Gegenzug mehr Live-Übertragungen im Free-TV als je zuvor beschert.
Was wird ohne Zusatzkosten übertragen?
ARD und ZDF haben sich insgesamt 15 Spiele des nationalen Cup-Wettbewerbs pro Saison gesichert. Der Vertrag mit dem DFB gilt bis 2025/26. Das sind zwei Partien mehr als bisher im Ersten und bei Sport1 übertragen wurden. Außerdem dürfen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender umfangreiche Höhepunkt-Sendungen ausstrahlen.
Auch die Clip-Verwertung im Internet gehört zu den erworbenen Rechten von ARD und ZDF. Highlights aller Partien gibt es zudem ab 6.00 Uhr am Folgetag bei Sport1.
Wer zeigt welche Spiele in der 1. Runde?
Das ZDF überträgt am Freitag das Duell von Drittligist 1860 München mit Vizemeister Borussia Dortmund. Anschließend gibt es Zusammenfassungen der anderen Spiele.
Am Montag geht die ARD live auf Sendung und zeigt die Partie des Zweitliga-Aufsteigers 1. FC Magdeburg gegen Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt live. Zusammenfassungen zeigt das Erste am Samstag (18 Uhr) und am Sonntag (22.05 Uhr).
Wo gibt es alle Spiele zu sehen?
Wer die freie Auswahl haben will, benötigt weiterhin ein Abonnement. Der Bezahlsender Sky zeigt als einziger Anbieter alle 63 Spiele des DFB-Pokals, 48 davon sind exklusiv. Fans müssen dafür das Sport-Paket buchen. Das kostet 17,25 Euro für Neukunden im ersten Jahr, danach 25,00 Euro monatlich.
Die Spiele der Fußball-Bundesliga sind darin allerdings nicht enthalten. Highlights aller Partien gibt es zudem ab Mitternacht beim kostenpflichtigen Internetanbieter DAZN.
Warum laufen zwei Spiele erst Ende August?
Die letzten beiden Partien der 1. Runde werden an den letzten beiden Tagen des kommenden Monats ausgetragen. Grund ist, dass Pokalsieger RB Leipzig und Meister FC Bayern München am Samstag im Supercup aufeinandertreffen, Sat.1 überträgt live.
Am 30. August zeigt dann das ZDF das RB-Gastspiel bei Regionalligist FC Teutonia 05 Ottensen. Einen Tag später ist die ARD auf Sendung, wenn Drittligist FC Viktoria Köln den FC Bayern München zu Gast hat.
Was kassiert der DFB für die Medien-Rechte?
Der DFB hat die Einnahmen aus der Rechteverwertung um mehr als 20 Prozent pro Saison gesteigert, wie es in einer Mitteilung ohne genauere Angaben heißt. Schätzungen zufolge hatte der Verband aus dem alten TV-Kontrakt rund 55 Millionen Euro pro Saison kassiert.
Einschließlich Auslandsvermarktung und Sponsoring nimmt der DFB nach dpa-Informationen in dieser Saison fast 100 Millionen Euro ein. Die Steigerung der Einnahmen hat ihren Preis, denn der Wettbewerb wurde dafür zerstückelt. Es gibt neue Anstoßzeiten, und die Achtelfinalspiele wurden auf zwei Wochen verteilt.
Was kassieren die teilnehmenden Teams?
Jeder Erstrunden-Teilnehmer bekommt 209.247 Euro aus den TV-Einnahmen und Erlösen durch die sechs Exklusivpartnerschaften für die Saison 2022/2023. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 30 000 Euro im Vergleich zur letzten Spielzeit vor der Corona-Pandemie. Der DFB-Pokalsieger 2023 kann im Finale mit Einnahmen von 4,32 Millionen Euro rechnen.
Möglich wird die Anhebung der Gelder durch die eigenständige Vermarktung des Wettbewerbes durch die DFB GmbH & Co. KG, die mit nationalen und internationalen TV-Partnern sowie sechs Pokal-Partnern entsprechende Verträge abgeschlossen hat.
Für die Teilnahme an der zweiten Runde erhalten die Vereine 418.494 Euro. Im Achtelfinale bekommen die Teilnehmer 836.988 Euro, im Viertelfinale 1.673.975 Euro und im Halbfinale 3.347.950 Euro. Der Finalverlierer erhält 2,88 Millionen.
Wie viele Menschen schauen Pokalspiele im TV?
Der Cup-Wettbewerb ist bei den TV-Zuschauern beliebter als die Bundesliga, wie die Zahlen von 2021 belegen. Den Topwert erreichte im Vorjahr das Finale mit 9,57 Millionen Zuschauern in der ARD. Drei weitere DFB-Pokal-Übetragungen hatten mehr TV-Zuschauer als das erfolgreichste Bundesliga-Spiel mit 6,17 Millionen.