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RB LeipzigRalf Rangnick wird nicht Trainer und Sportdirektor in Berlin: Hertha setzt auf Dardai und Friedrich

Von (RBlive/dpa/fri) 25.01.2021, 15:36
Wird derzeit mit einigen Klubs in Verbindung gebracht: Der frühere Leipziger Sportdirektor und Trainer Ralf Rangnick
Wird derzeit mit einigen Klubs in Verbindung gebracht: Der frühere Leipziger Sportdirektor und Trainer Ralf Rangnick imago/Christian Schroedter

Hertha BSC ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Bruno Labbadia in den eigenen Reihen schnell fündig geworden. Wie erwartet übernimmt Pal Dardai nach gut eineinhalb Jahren Pause wieder den Job als Cheftrainer des Berliner Fußball-Bundesligisten. Wie der Verein am Montag mitteilte, soll der 44-Jährige den Krisenclub im Kampf gegen den drohenden Abstieg betreuen. Sein Vertrag läuft für diese und die kommende Saison bis zum Sommer 2022. Damit wird Ralf Rangnick die herausfordernde Aufgabe in der Hauptstadt nicht übernehmen.

Unterstützt wird Dardai von Andreas "Zecke" Neuendorf. Der 45 Jahre alte Ex-Profi und Publikumsliebling der Herthaner trainierte bisher die U23 des Hauptstadtclubs in der Regionalliga Nordost und wird nun wie Admir Hamzagic zu Dardais Assistenten. Das gesamte Trainerteam um Labbadia war nach der Talfahrt der Profis auf Platz 14 am Sonntag nach nur neun Monaten wieder beurlaubt worden.

Rangnick hätte wohl mehr Mitsprache und mehr Entscheidungsbefugnis gefordert

Nach der Trennung von Michael Preetz als Sport-Geschäftsführer war am Sonntag bereits Arne Friedrich als Sportdirektor mit dessen Aufgaben betraut worden. Einer wie Ralf Rangnick, der schon mehrfach bewiesen hat, dass er einen Verein praktisch neu erfinden und zum Erfolg führen kann, wollte sich am Tag der Trennung von Labbadia und Preetz nicht an den Spekulationen beteiligen.
Klar ist aber auch, dass der frühere Sportdirektor und Trainer von RB Leipzig mehr Mitsprache, mehr Entscheidungsbefugnis und mehr Macht reklamiert hätte als ein Dardai. So baute Rangnick die TSG 1899 Hoffenheim, so baute er RB Leipzig auf. Das Prädikat Publikumsliebling haftet dem mittlerweile 62-Jährigen indes nicht an.

Rangnick ist derzeit nach seinem Rücktritt von allen Red-Bull-Ämtern im vergangenen Sommer beschäftigungslos und wohnt weiter in Leipzig, wo er seine Stiftung vorantreibt. Der 62-Jährige war zuletzt auch beim FC Chelsea, Schalke 04 und dem AC Mailand im Gespräch. Ob es tatsächlich Gespräche mit den Hertha-Verantwortlichen gab und wie weit fortgeschritten sie waren, ist nicht bekannt.

Erstes Training für Dardai und Neuendorf bei Hertha BSC am Dienstag

Das erste Training soll das neue Duo Dardai/Neuendorf am Dienstag leiten. Die erste schwere Aufgabe wartet am Samstag mit dem Spiel beim Tabellensechsten Eintracht Frankfurt. "Wir wollen am Dienstag jemanden auf dem Platz haben, der uns zusammenschweißt und in die Lage versetzt, am Wochenende bei Eintracht Frankfurt was zu holen", hatte Hertha-CEO Carsten Schmidt betont.

Für Dardai schließt sich ein Kreis. Anfang Februar 2015 hatte er als Jugendcoach nach dem Aus von Jos Luhukay den Chefposten übernommen. Damals war die Hertha als 17. noch schlechter platziert als heute. Der Bundesliga-Rekordspieler der Berliner (286 Einsätze) führte seinen Club noch auf Platz 15 und nach dem geschafften Klassenverbleib auch ins internationale Geschäft.

Jahre des Mittelmaßes bei Hertha BSC Berlin

Einer erfolglosen Saison in der Europa League folgten allerdings Jahre des Mittelmaßes. Dardai, als Spieler schon eher Kämpfer denn Künstler, beschränkte sich auch mangels weitreichender spielerischer Möglichkeiten in seinem damaligen Kader auf die Grundtugenden. Schönheitspreise gewann die Hertha unter ihm nicht. Im April 2019 wurde unter Regie von Ex-Manager Michael Preetz beschlossen, den Vertrag im Sommer auslaufen zu lassen.

Nach einer Auszeit kehrte Dardai dann 2020 wie geplant als Jugendcoach zurück. 19 Monate nach dem Ende als Chefcoach und den gescheiterten Nachfolgern namens Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und Labbadia bekommt Dardai mit Neuendorf eine zweite Chance.