Rare Spezies Nur zehn Söhne der Stadt spielten in 13 Jahren für RB Leipzig
Mit Tom Krauß hat RB Leipzig vergangene Woche eine rare Spezies Richtung Gelsenkirchen verlassen: ein gebürtiger Leipziger. Einer, der in der Messestadt geboren ist, eine Leipziger Fußballerfamilie in vierter Generation repräsentiert und der zu einer Identifikationsfigur hätte werden können. Doch die Söhne der Stadt, die für RB aufliefen, kann man an zwei Fingern abzählen:
An die 150 Spieler sind in den ersten 13 Jahren für RB Leipzig aufgelaufen. Doch wie viel Leipzig steckt eigentlich in RB? Auf administrativer Ebene sind kaum gebürtige Leipziger dabei. Und auf dem Rasen waren es in all den Jahren gerade einmal zehn Akteure, die in Leipzig geboren sind und zu Einsätzen kamen. Der bekannteste ist sicher Torhüter Benjamin Bellot, der bereits beim Start 2009 als 18-Jähriger dabei war, acht Jahre bei Rasenballsport bleiben durfte und 13 Zweitligaspiele absolvierte, ehe er sich nach einem Auslandsengagement bei Brøndby in Kopenhagen dem Lokalrivalen BSG Chemie anschloss.
„Kogge” Tim Sebastian kehrte von der Ostsee in seine Geburtsstadt zu RB Leipzig zurück
Die meisten Einsätze aller Leipziger im Team hat Tim Sebastian, den sie „Kogge” riefen, weil er an der Ostsee aufwuchs und bei Hansa Rostock den Durchbruch schaffte. Als Kleinkind hatte Sebastian gesundheitliche Probleme, die mit der schlechten Luft im Raum Leipzig zu tun hatten, sodass die Familie in den Norden zog. Er kehrte zurück – gesund und bei besserer Luft – und lief 121 mal für RB auf. Inzwischen ist er Teampsychologe im Nachwuchs.
Auf 99 Einsätze hat es Fabian Franke gebracht, ebenfalls Innenverteidiger und waschechter Leipziger, der nun als Scout für RBL arbeitet. Sonst noch im Team Leipzig: Sebastian Albert (2010/11), Erik Domaschke (2012 bis 2015), Sebastian Hauck (2009/10), Tom Krauß (2011 - 2020/2022), Mario Schaaf (2009/10), Alexander Siebeck (2009 bis 2013) und Maximilian Watzka (2010 bis 2012).
Dieser Text stammt aus dem Büchlein „RB Leipzig – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten” von RBlive-Autor Ullrich Kroemer, die Rezension lesen Sie hier.