Die RB-Spieler gegen die Rangers in der Einzelkritik Dem Abend nicht gewachsen
Ein "körperloser" Auftritt in der ersten Hälfte, flatternde Nerven vor der Kulisse des "Ibrox" - und vielleicht auch die eine oder andere Fehlbesetzung führten zur nächsten bitteren Niederlage von RB in einem sogenannten großen Spiel. Die Akteure in der Einzelkritik.
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:3 (0:2) bei den Glasgow Rangers gesehen:
Peter Gulacsi: Der Ungar hatte so viel nicht zu tun. Was aber auf sein Tor kam, war drin. Eine dunkler Tag für den Routinier, der hilflos mitansehen musste, wie seine Vorderleute bis zur Pause das Finale in Sevilla verspielten. Note: 3.
Lukas Klostermann: Ersetzte Simakan. Warum war nach dem Spiel nicht mehr so klar wie vorher. Sollte wohl mehr Erfahrung in dieses Halbfinale bringen. Hatte mit dem schnellen Kent alle Füße voll zu tun, nach vorn ging wie so oft nichts. Auch in der Auseinandersetzung mit den eigenen Nerven nicht zu gebrauchen. Note: 4.
Willi Orban: Der einzige RB-Spieler, der dem Ibrox gewachsen schien. Wenn er jetzt noch ein Anführer wäre wie etwa sein Gegenüber James Tavernier, wäre er unersetzbar bei RB. War natürlich in unmittelbarer Nähe aller Gegentreffer-Torschützen, aber diese fielen nach Verkettungen von Umständen. Hatte eine Chance zu einem Treffer, sein Kopfball flog knapp am Tor vorbei (38.). Note: 2,5.
Josko Gvardiol: Eine Fehlbesetzung an diesem Abend, war entscheidend am ersten Gegentreffer beteiligt, als er den Ball an die Rangers herschenkte. Auch den dritten Treffer leitete er mit einer Kopfabwehr ins Zentrum ein. Warum an seiner Stelle nicht der zuletzt so nervenstabile Halstenberg spielte, bleibt des Trainers Geheimnis. Note: 4,5.
Benjamin Henrichs: Das Argument der "Körperlosigkeit", das Tedesco später als einer der gründe für die Niederlage anführte, traf vor allem auf Henrichs zu. Am Ball kann er vieles, für seinen Oberkörper trifft das (noch) nicht zu. Der Bedeutung des Spiels nicht gewachsen. Note: 4.
Kevin Kampl: Versuchte, das Spiel soweit zu ordnen, das es nicht zum Schlagabtausch mit den Kirmes-erprobten Schotten kommen würde. Es gelang ihm nur in Halbzeit zwei. Vor der Pause ebenso verloren im Ibrox wie alle anderen Kollegen. Note: 4.
Konrad Laimer: Stürmte in der ersten Hälfte ein paar Mal im Vollsprint den Ball eng am Fuß auf das Rangers-Tor zu wie einst „Ali” Albertz für die „Gers”. Doch brach die Läufe dann ab, legte quer oder wurde gestoppt. Hatte zudem untypisch viele Ballverluste und kam nicht ins Pressing wie gewohnt. Gehörte dennoch zu den besseren Leipzigern auf dem Platz. Note: 3,5.
Angeliño: Lieferte mit seiner punktgenauen Flanke aus dem Halbfeld auf Nkunku vor dem 1:2 eine der wenigen präzisen Aktionen der Gäste. Leistete sich jedoch zu viele Fehlpässe (Passquote: 63 Prozent) und verlor Bälle, war beim Verteidigen des 2:0 nicht konsequent genug, als er den Pass auf Wright zuließ. Note: 3,5.
Dani Olmo: Der Spanier ist zur Unzeit in einem Formtief. Seit Wochen kann er keinen entscheidenden Einfluss mehr auf die Spiele nehmen. Hatte die größte Torchance in der ersten Hälfte für RB als er einen Schlenzer aus der zweiten Reihe über das Tor setzte. Entscheidender war aber, dass er keine Bälle behauptete, sondern viel zu billig gegen Bassey & Co. prompt wieder verlor. Olmo schaffte es nicht, körperlich dagegenzuhalten. Enttäuschend in einem solchen Spiel. Note: 4,5.
Yussuf Poulsen: Mühte sich mit jedem seiner 193 Zentimeter als Rammbock erst im Zentrum und dann weiter rechts, Bälle anzusaugen und zu verarbeiten. Das gelang ihm gut. Dafür waren aber zu viele Ungenauigkeiten bei den wenigen gefährlichen Szenen dabei. Hätte früh das 1:0 nach Pass von Laimer erzielen können, der Ball flipperte ihm aber vom Schuh. Immerhin: Poulsen wehrte sich. Note: 3,5.
Christopher Nkunku: Erzielte sein 32. Pflichtspieltor in dieser Saison. Ein wunderschönes Tor, so perfekt muss man die Flanke von Angeliño erstmal verwerten. Kam insgesamt aber zu selten in Abschlusspositionen (zwei Torschüsse). Wurde gut aus dem Spiel genommen, auch von den eigenen Mitspielern, weil der Spielaufbau gerade in der ersten Hälfte so unkoordiniert war, dass Nkunku seine Qualitäten gar nicht ausspielen konnte. Note: 2,5.
Dominik Szoboszlai (61.): Brachte Betrieb in die RB-Offensive. Mit seiner Einwechslung wurde das Spiel lebendiger, war auf Betriebstemperatur, konnte aber nicht mehr entscheidend eingreifen. Note: 3*.
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.