RB LeipzigRB Leipzig: Zugang Benjamin Henrichs stellt sich vor
Nationalspieler Benjamin Henrichs will sich bei RB Leipzig als Führungsfigur etablieren. „Ich habe mit meinen jungen Jahren schon viel Erfahrung gesammelt, die will ich auf den Platz bringen. Ich will vorangehen“, sagte der frühere Leverkusener am Donnerstag bei einer Videokonferenz. Henrichs ist von der AS Monaco für ein Jahr an Leipzig verliehen.
Ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft hat er vorerst nicht im Sinn. „Seit drei Jahren versuche ich, zurück in die Nationalmannschaft zu kommen. Ich gehe das nun etwas defensiver an. An erster Stelle steht RB.“
Das zu hören wird auch Julian Nagelsmann freuen. „Ich erwarte, dass er uns nicht nur fußballerisch weiterbringt, sondern auch als Typ und Charakter“, sagte der RB-Trainer über Henrichs: „Er ist ja selber noch ein junger Kerl, er darf aber trotzdem schon ein bisschen Führung übernehmen und mit seinem Siegeswillen und seiner Qualität vorangehen.“
Benjamin Henrichs trifft bei RB Leipzig viele alte Bekannte wieder
Seine ersten Eindrücke beim neuen Klub, für den er am Mittwoch zum ersten Mal auf dem Trainingsrasen stand, waren rundum positiv. „Das ist das Professionellste, was ich im Profifußball gesehen habe“, sagte Henrichs.
Die Eingewöhnung fällt ihm leicht, da er schon einige Kollegen kennt. „Kevin Kampl war mit mir bei Bayer, Markus Krösche dort Co-Trainer. Lukas Klostermann kenne ich von der U21, Konrad Laimer und Christopher Nkunku aus Jugend-Nationalteam-Zeiten."
Auch Klostermann freut sich auf seinen Kollegen. „Benni kenne ich schon länger, wir haben die U21-EM zusammen gespielt. Ich weiß, was er draufhat. Er ist eine klare Verstärkung für unser Team“, sagte der Rechtsverteidiger, der nun einen neuen Konkurrenten auf seiner Postion hat.
Benjamin Henrichs: Beim AS Monaco "mental gereift"
Schon im Winter stand Henrichs ganz oben auf der Wunschliste von Trainer Julian Nagelsmann, nun hat der Transfer mit etwas Verpätung geklappt. „Ich war seit einiger Zeit überzeugt von dem Schritt und habe gesehen, dass hier eine junge Mannschaft mit viel Potenzial entsteht“, sagte Henrichs: „Hier wird viel Wert auf Pressing gelegt, das kommt mir entgegen. Dazu wird versucht, Fußball zu spielen. Das ist genau das, was ich mag.“
Über seine zwei Jahre beim AS Monaco spricht Henrichs eher vorsichtig. „Fußballerisch war es keine einfache Zeit“, sagt der Defensivspieler. Er steckte mit dem Klub im Abstiegskampf, saß phasenweise auf der Bank. Trotzdem konnte er seiner Zeit im Fürstentum auch Positives abgewinnen: „Ich weiß nun, dass es ziemlich schwere Phasen gibt. Mit 23 Jahren habe ich die Nationalmannschaft, die Champions League und den Abstiegskampf erlebt. Mental bin ich sehr gereift.“
Nun ist Benjamin Henrichs zurück in der Fußball-Bundesliga, wo er sich künftig klare Zeichen gegen Rassismus wünscht. „Der Jubel von Jadon Sancho oder der Mainzer Mannschaft waren Statements, das fand ich richtig gut. Ob es bei jedem Spiel sinnvoll ist, weiß ich nicht, aber einzelne Statements beim Torjubel bringen das Thema wieder hoch und zeigen, dass es wichtig ist, etwas dagegen zu tun“, sagte der Verteidiger.
Benjamin Henrichs: Was singt der RB-Zugang auf der Weihnachtsfeier?
Der 23-Jährige hatte in der Vergangenheit klar Stellung gegen Rassismus bezogen und sich an Aktionen beteiligt. Im Juni hatte er in Düsseldorf an einer Anti-Rassismus-Demonstration teilgenommen.
Seinen Einstand als Neuzugang muss Henrichs erst auf der RB-Weihnachtsfeier im Winter geben.In Monaco habe er damals vor der Mannschaft "We will rock you" gesungen. In Leipzig droht im wohl ähnliches. Lukas Klostermann kündigte schon einmal lachend an: „Da erwarten wir was von ihm!“