Red Bull ohne bestimmenden Einfluss in Salzburg | RBLive

In der Öffentlichkeit wird weiterhin die Frage gewälzt, ob Red Bull Salzburg und RB Leipzig unabhängig voneinander sind. Bzw. so unabhängig voneinander sind, dass sie gleichzeitig in europäischen Wettbewerben starten dürfen. Die UEFA-Regularien verbieten es, dass gleichzeitig zwei Vereine an einem ihrer Wettbewerbe teilnehmen, wenn sie denselben Eigentümer haben.

Ein möglicher Punkt besteht darin, dass Red Bull gleichzeitig Leipzig und Salzburg entscheidend finanziell unterstützt. Die UEFA sieht einen bestimmenden Einfluss eines Sponsors, wenn dieser mehr als 30% des Etats trägt.

Sportbild widerspricht nun in einem Beitrag einer eigenen Darstellung von vor einer Woche, dass dies bei Salzburg und Leipzig der Fall sein könnte. Vielmehr habe es Salzburg durch Transfereinnahmen geschafft, den Anteil von Red Bull am Etat auf unter 30% zu drücken.

In den letzten Jahren habe der Verein durch Transfers 100 Millionen Euro eingenommen. Dabei gehört auch RB Leipzig zu den nicht unwesentlichen Abnehmern von Spielern. Allein in dieser Saison haben die Österreicher über 30 Millionen aus Leipzig für Naby Keita, Dayot Upamecano, Bernardo und Benno Schmitz bekommen. In der Vergangenheit waren auch Akteure wie Stefan Ilsanker und Peter Gulacsi für vergleichsweise geringe Beträge von Salzburg nach Leipzig gewechselt.

Durch das Geld aus Leipzig, das wiederum zu einem großen Anteil Red-Bull-Geld ist, könnte Salzburg nun entsprechend der UEFA-Regularien unabhängig von Red Bull sein. Red Bull ist in Salzburg nur noch ein Sponsor und Namensgeber mit nicht bestimmendem Einfluss. Formal zumindest, denn faktisch fließt Red-Bull-Geld über den Umweg Leipzig auch weiterhin nach Salzburg.

Sollte die UEFA die Sache mit der Unabhängigkeit anders sehen, dürfte nur einer der beiden Klubs in Europa starten. Entschieden würde dabei anhand der Wertigkeit des Wettbewerbs (Champions-League-Teilnahme geht vor Europa-League-Teilnahme). Qualifizieren sich beide Mannschaften für denselben Wettbewerb, dann entscheidet die Platzierung in der Liga (Erster in Österreich geht vor Zweiter in Deutschland bspw.). Ist diese auch gleich, dann entscheidet der Koeffizient des Landesverbands (da liegt Deutschland vor Österreich).