RB LeipzigIst Red Bull Salzburg unabhängig genug von Red Bull?
Sind Red Bull Salzburg und RB Leipzig wirklich unabhängig voneinander? Das ist eine der entscheidenden Fragen für den Fall, dass sich beide Vereine für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren.
Das könnte in diesem Sommer erstmals der Fall sein. Sieht die UEFA diese Unabhängigkeit nicht als gegeben an, dann dürfte nur einer der beiden Vereine in einem der beiden europäischen Wettbewerbe antreten. Auch ein paralleles Antreten von Leipzig und Salzburg in Champions League und Europa League ist nicht möglich.
Zu enge Verflechtungen zwischen Red Bull Salzburg und RB Leipzig
Die Sportbild spekuliert heute, dass möglicherweise „wirtschaftliche Verflechtungen“ verhindern könnten, dass Salzburg und Leipzig gleichzeitig für einen europäischen Wettbewerb zugelassen werden. Bei Red Bull Salzburg und bei RB Leipzig agiert Red Bull als Hauptsponsor. Nach UEFA-Regularien hat man als Sponsor bestimmenden Einfluss auf einen Verein, wenn man mehr als 30% des Etats der Profiabteilung eines Vereins stemmt. Bestimmenden Einfluss über zwei Vereine gleichzeitig darf aber keine Person oder Institution haben.
Die Frage wäre demnach, ob Red Bull tatsächlich bei beiden Klubs mehr als 30% des Etats abdeckt. Bei RB Leipzig kann man mit Sicherheit davon ausgehen. Auch wenn Geschäftsführer Oliver Mintzlaff noch im letzten Jahr als Ziel ausgab, den Anteil auf unter 30% drücken zu wollen.
Red Bull in Salzburg nur mit kleinem Etat-Anteil?
Bei Red Bull Salzburg ist es nicht ganz so klar, wie hoch der Red-Bull-Anteil ist. Zumal die UEFA dabei Investitionen in den Nachwuchs nicht berücksichtigt, weil das Investitionen in die Nachhaltigkeit eines Vereins sind. Einen möglichen Hinweis liefert Salzburg-Sportchef Christoph Freund. Der betont bei Spox, dass man “ in den letzten Jahren mit Transfereinnahmen die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten“ habe. Künftig werde man noch stärker auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses und das Erlösen von Einnahmen durch Transfers setzen.
Entsprechend dürfte man in Salzburg die 30%-Marke in Bezug auf den Red-Bull-Anteil am Etat der Profiabteilung schon jetzt unterschreiten. Formal sieht man sich in Salzburg sowieso auf der sicheren Seite. „Aus meiner Sicht wurde alles umgesetzt, was gefragt wird“, erklärt Geschäftsführer Stephan Reiter zum Salzburger Stand bezüglich der UEFA-Bestimmungen.
Oliver Mintzlaff sieht kein Problem mit UEFA
Und auch das Leipziger Geschäftsführer-Gegenüber Oliver Mintzlaff bleibt gegenüber Sportbild wie schon in den letzten Wochen entspannt. Man glaube nicht, dass die UEFA den „entscheidenden Einfluss“ eines Sponsors über dessen Etat-Anteil bewertet: „Aber um es kurz zu machen: Auch diesem Punkt sehen wir sehr entspannt entgegen.“ Sowieso sieht man sich auch in Leipzig formal gut gerüstet für eine mögliche UEFA-Lizenzierung.
Sollte das die UEFA anders sehen, dürfte nur einer der beiden Klubs starten. Entschieden würde dabei anhand der Wertigkeit des Wettbewerbs (Champions-League-Teilnahme geht vor Europa-League-Teilnahme). Qualifizieren sich beide Mannschaften für denselben Wettbewerb, dann entscheidet die Platzierung in der Liga (Erster in Österreich geht vor Zweiter in Deutschland bspw.). Ist diese auch gleich, dann entscheidet der Koeffizient des Landesverbands (da liegt Deutschland vor Österreich).