RB Leipzig„Shut up!”: Referee Lahoz zeigt RB-Urgestein Rot, Nagelsmann Gelb
Der spanische Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz ist bekannt für seine rigorose Spielleitung. Und für ein lockeres Händchen bei Gelben und Roten Karten. „Es gab mit diesem Schiedsrichter noch kein Spiel in Spanien, das mehr als 40 Minuten Netto-Spielzeit hatte”, sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann nach RB Leipzigs 0:2 gegen Olympique Lyon. Auf dem Spielfeld hatte der 42-Jährige aus Valencia die Partie mit drei Gelben Karten gegen RB-Spieler noch weitgehend im Griff. Bei seinen Reglementierungen für Trainer und Staff hingegen schoss Lahoz mit ebenfalls drei Karten – zwei Gelben und einer Roten – deutlich über das Ziel hinaus.
Nagelsmann: „Kommunikation mit den Schiris in der Champions League nicht so einfach”
Zunächst hatten sowohl Julian Nagelsmann als auch sein Lyoner Kollege Silvinho Gelb gesehen, weil Lyons Abwehrspieler Marcelo direkt vor der RB-Bank Timo Werner gefoult hatte und sich daraufhin wütend mit Nagelsmann anlegte (58.). Nagelsmann reagierte vergleichsweise ruhig, wurde aber dennoch sofort verwarnt. „Ich weiß nicht, was ich gemacht habe”, sagte der 32-Jährige. „Ich habe die Hände gehoben. Das war schon ein hartes Foul gegen Timo in die Kniekehle, da hatte ich Angst um die Knie meines Stürmers. Ich habe aber nichts gefordert”, berichtete Leipzigs Coach.
Und weiter: „Ganz skurril wurde es, als ich Markus Krösche gefragt habe, warum sich der Gegenspieler in der Situation so verhält. Da kam der Referee wieder zu mir und sagte: ,Noch einmal, und Sie gehen auf die Tribüne.‘ Als ich fragte warum, sagte er nur ,Shut up!’” Auch Olympique-Trainer Silvinho sah in der Szene Gelb – völlig zu Recht –, weil er wiederholt und wild gestikulierend seine Coaching Zone verlassen hatte.
Nagelsmann wunderte sich generell über das Verhalten der Unparteiischen auf internationaler Bühne. „Wir sprechen viel in unserer Gesellschaft davon, dass wir kommunizieren sollen. Das ist mit den Schiedsrichtern in der Champions League nicht ganz so einfach. Vielleicht sollten wir es mit WhatsApp probieren.”
Rot für RB-Physio Alexander Sekora
Zum Ende des Spiels hatte Lahoz dann auf einmal tatsächlich die Rote Karte in der Hand und schickte den RB-Physiotherapeuten Alexander Sekora, seit 2012 bei RB, in die Katakomben (82.). Sekora & Co. hatten sich beschwert, weil Olympique-Kapitän Leo Dubois Marcel Halstenberg an der Seitenlinie gefoult hatte, Lahoz aber auf Foul von Halstenberg entschied. Ein nicht unübliches Verhalten, was keineswegs über den normalen Rahmen hinaus ging. „Die seitliche Bank ist aufgesprungen, weil es ein klares Foul war”, sagte Nagelsmann. Weshalb Lahoz die RB-Bank genauer im Blick hatte als die Szene auf dem feld, bleibt das Geheimnis des berüchtigen Spaniers.