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RB Leipzig„Spitzenteam muss solche Dinger machen”: Nagelsmann kritisiert Chancenverwertung von RB Leipzig

Von Ullrich Kroemer 07.06.2020, 14:02
„In jede Chance so reingehen, als wäre es die letzte”: Julian Nagelsmann ärgerte die Torausbeute von Timo Werner & Co.
„In jede Chance so reingehen, als wäre es die letzte”: Julian Nagelsmann ärgerte die Torausbeute von Timo Werner & Co. imago/Poolfoto

Nach dem vierten Heim-Remis in der Bundesliga in Serie haderte RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nicht nur mit der „unnötigen” Gelb-Roten Karte gegen Dayot Upamecano. Vielmehr ärgerten den Chefcoach die vergebenen Chancen.

„Gerade wenn du in Unterzahl spielen musst, bekommen einzelne Chancen eine noch größere Bedeutung. Da musst du in jede so reingehen, als wäre es die letzte”, appellierte Nagelsmann. „Als Spitzenteam muss man den Anspruch haben, solche Dinger auch mal zu machen. Wenn du schon das Engagement hast, zu zehnt Chancen herauszuspielen, dann muss die ein oder andere auch rein, um den Gegner zu killen.”

Julian Nagelsmann: „Das ist für unsere Ambitionen deutlich zu wenig”

Timo Werner vergab zwei Großchancen (67./89.), eine sogar aufs leere Tor; Dani Olmo kam im Strafraum frei zum Schuss (60.), den SCP-Keeper Leopold Zingerle parierte. Am meisten ärgerte sich Nagelsmann aber über die vergebene Gelegenheit von Amadou Haidara direkt nach dem Ausgleich der Paderborner, der in der Nachspielzeit nach flacher Hereingabe von der rechten Seite aus vier Metern freistehend über das leere Tor geschossen hatte (90.+3).

„Wenn du den Anspruch hast, ganz oben zu sein, dann musst du solche Dinger machen. Wenn nicht, dann ist es ein harter Fight bis zum 34. Spieltag, um in die Champions League zu kommen”, monierte der Trainer. „Das ist für unsere Ambitionen deutlich zu wenig.” In der Hinrunde lag die Effizienz von Rasenballsport bei Großchancen noch bei etwa 60 Prozent, aktuell beträgt sie im Durchschnitt etwa 30 Prozent. Gegen Paderborn landete von sieben bis acht Großchancen nur eine im Tor.

Standard-Seuche geht weiter

Verteidiger Lukas Klostermann grämte, das wieder ein Tor nach einem Standard den Sieg kostete. Bereits das vierte Gegentor nach ruhenden Bällen im fünften Geisterspiel. „Das Gegentor war wieder extrem unglücklich”, sagte Klostermann geknickt, wies aber auch auf die fehlende Effektivität vor dem gegnerischen Tor hin: „Wir hatten selbst in der zweiten Hälfte noch zwei, drei Riesenchancen, in denen wir noch ein Tor hätten machen können. Das fühlt sich extrem bitter an”, so der Nationalspieler.

RB war in der zweiten Hälfte nach dem Platzverweis deutlich defensiver eingestellt und hatte auf Konterszenen gelauert. „Wir wollten nicht ganz vorn attackieren. Dann ist es für die vorderen Spieler schwierig, immer Druck auf den Ball herzustellen”, sagte Klostermann. Denn mit zunehmender Spieldauer entwickelten die glänzend eingestellten und mutig agierenden Paderborner ihrerseits immer mehr Druck in der RB-Hälfte.

So muss man RB derzeit wegen der Unzulänglichkeiten nach Standards und bei der Chancenverwertung dabei zusehen, wie der Herbstmeister eine rasant begonnene Saison im besten Falle auf der letzten Rille ins Ziel rettet. (RBlive/ukr)