RB LeipzigUnion Berlin gefeiert, RB Leipzig angezählt: Gulacsi und Gvardiol stellen sich den Fans
Für die rund 500 mitgereisten Fans von RB Leipzig war es ein Abend zum Vergessen: Im Stadion an der Alten Försterei bot die Mannschaft eine erneut derart schwache Vorstellung, dass das Trainerteam womöglich doch vor dem vorzeitigen Aus steht. Wie ist es aber um die Geschlossenheit zwischen Mannschaft und Fans bestellt? Nach Abpfiff stellten sich einige Spieler dem Unmut aus dem Gästeblock.
Union Berlin hatte mit RB leichtes Spiel
Dort war es im Spielverlauf immer leiser geworden. Christopher Nkunku hatte wie schon oft in den letzten Wochen an einem neuralgischen Punkt im Spiel getroffen. Der Ausgleich nach frühem Rückstand setzte aber keine Reaktion in Gang, die Mannschaft war weiterhin mit sich selbst beschäftigt und überließ sich nach dem Nackenschlag in der zweiten Halbzeit dem Schicksal. Die erhitzten Gemüter unter den RB-Fans konnte auch der einsetzende Schneefall nicht mehr runterkühlen.
Gulácsi und Gvardiol sprachen mit den Fans
Nach dem Abpfiff bewegten die RB-Spieler erst noch entschlossen auf ihre Unterstützer zu, hielten aber einen Sicherheitsabstand. Silva, der ohne Tor blieb, blickte starr in die Kurve. Neben Angelino blieb er eine Weile stehen, während die Unioner sich lautstark vom Stadion feiern ließen. Dann machten sich zwei Spieler auf den Weg zum direkten Gespräch. Péter Gulácsi, der noch den besten Job auf dem Rasen machte und Neuzugang Josko Gvardiol hielten es für nötig, den Unzufriedenheit aus dem Block Gehör zu schenken.
Der Ungar versuchte, die Stimmung einzufangen und unterstrich, in Zukunft weiterhin auf den Support der enttäuschten Fans zu bauen. Der Journalist und Fotograf Dirk Hofmeister, der im Stadioninnenraum nah dran am Geschehen war, dokumentierte die Szene. „Wir kämpfen! Glaubt uns das! Bitte versteht: Im Moment läuft es nicht. Aber wir gewinnen wieder”, soll Gulacsi den Anhängern zugerufen haben.
RB Leipzig muss erneut ein Heimspiel ohne Zuschauer bestreiten
Beim nächsten Heimspiel könnte Noch-Tabellennachbar Borussia Mönchengladbach bereits auf drei Punkte entwischt sein. Zuschauer wird es dann allerdings keine geben, denn neben der hausgemachten sportlichen Misere leidet RB zusätzlich unter den erneut verhängten Geisterspielen - und unter den Folgen der Corona-Infektionen im Team.