RB Leipzig"Wenig Bindung" Julian Nagelsmann äußert sich zum Unmut der Fans von RB Leipzig über seinen Wechsel zu den Bayern
Zwei Tage nach seinem verkündeten Wechsel zum FC Bayern München mit Beginn der kommenden Saison hat sich RB-Trainer Julian Nagelsmann auch zu den Enttäuschungen der Fans im Umfeld des sächsischen Klubs geäußert. Und Verständnis dafür gezeigt.
"Du kannst es nicht jedem Recht machen"
"Ich kann verstehen, dass da auch Stimmen lautwerden, die glauben, dass ich gelogen oder den Wechsel provoziert habe", sagte er vor dem Pokalhalbfinalspiel gegen Werder Bremen Freitagabend in der Hansestadt (20.30 Uhr) und schränkte ein: "Du kannst es nicht jedem Recht machen oder jeden glücklich machen."
Gleichzeitig betonte der scheidende Coach des Tabellenzweiten, dass ihm "Freunde und Bekannte überwiegend gratuliert" hätten zu dem gewünschten Wechsel an die Säbener Straße, wo der 33-Jährige einen Fünfjahresvertrag erhält, um die Nachfolge des scheidenden Bayern-Trainers Hansi Flick anzutreten. Am Dienstag hatte der Trainer und RB-Chef Oliver Mintzlaff vermeldet, dass man auf Wunsch des gebürtigen Bayers den Vierjahresvertrag nach zwei Spielzeiten im Einvernehmen auflösen werde, um dem Übungsleiter einen "Lebenstraum" zu erfüllen.
Die Reaktionen im Umfeld des Klubs fielen zum Großteil heftig aus. Mehrheitlich überwog die Enttäschung über den so schnellen Abgang des Trainers nach nur zwei Jahren am Cottaweg, um dem Ruf des Branchenführers zu folgen. Viele Fans sehen darin einen "Verrat" am Vertrag und dem Commitment, dass der Coach damit eingegangen war. Immerhin hatte man sich darauf verständigt, dass es keine Ausstiegsklausel für einen vorzeitigen Wechsel geben soll. Von "wochenlangem Schmierentheater" war u.a. die Rede. Gleichwohl betonte Mintlaff, dass bei den ersten Gesprächen vor drei Jahren beide Seiten das Thema "Wunschtraum FC Bayern" besprochen und man somit im Wort gestanden hätte.
"Hoffe, man erinnert sich"
Nagelsmann überrascht diese Reaktionen nicht. "Ich verstehe, dass Fans dabei sind, auch von RB, die es nicht verstehen." Er gab zudem zu, dass durch die zuletzt fast ein Jahr leeren Stadien "wenig Bindung zu den RB-Fans" entstanden sei.
Trotzdem hofft er, dass ein Großteil der Anhänger des sächsischen Klubs an seine zwei Jahre bei RB mit Wohlwollen zurückdenken werden. Wörtlich sagte er: "Ich hoffe, dass, wenn ich nächstes Jahr hier auflaufe, der Großteil der Fans an zwei sehr erfolgreiche Jahre zurückdenken, und dass ich sehr gern hier war und bis zum letzten Tag alles geben werde für den Klub." (RBlive/hen)