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RB Leipzig„Nichts Halbes und nichts Ganzes” bei RB Leipzig – Nagelsmann: „Reicht nicht für ganz oben”

Von (RBlive/ukr/mhe/mit dpa)
02.03.2020, 14:31
Puh! Timo Werner & Co. fanden gegen Leverkusen nicht zu Normalform.
Puh! Timo Werner & Co. fanden gegen Leverkusen nicht zu Normalform. imago/Karina Hessland

Das 1:1 gegen Leverkusen warf Fragen auf. Zum Beispiel bei Leverkusens Trainer Peter Bosz. „Ich weiß nicht“, sagte er nach dem Remis stirnrunzelnd, „ob wir zufrieden sein sollen oder nicht.” Eher nicht, war der Tenor, weil Leverkusen insbesondere in den ersten 45 Minuten die klar bessere Mannschaft war und RB auch in der zweiten Hälfte nicht ins Spiel finden ließ. Die Leipziger rätselten ihrerseits, wie ein so kraftloser Auftritt in einem Spitzenspiel möglich war. Zwar lief RB fast drei Kilometer mehr als die Gäste aus dem Rheinland. Doch bei Sprints, intensiven und schnellen Läufen waren die Leverkusener jeweils im Vorteil. Noch dazu hatte RB gerade 40 Prozent Ballbesitz im eigenen Stadion. Keine gute Kombination.

Sabitzer: „Immer zwei, drei Meter Abstand”

„Wir müssen schon speziell zu Hause und in der Phase, in der wir uns befinden, mit der richtigen Intensität reingehen, dass Du einen Dreier holen kannst. Wenn du nur von rechts nach links läufst und nie so richtig hingehst, zwei, drei Meter Abstand lässt, dann wirds schwer gegen Leverkusen”, ärgerte sich Kapitän Marcel Sabitzer. „Irgendwann merkst Du im Spiel, du bist nicht so in Tritt, kommst aber nicht raus. Das hatten wir über 90 Minuten.” Das lag auch daran, dass Antreiber Konrad Laimer fehlte, der das Team in dieser Saison schon desöfteren aus solchen Phasen der Lethargie befreit hatte. „Dann müssen die anderen reinrutschen, und ihre Leistung bringen. Das macht Teamsport aus”, sagte Trainer Julian Nagelsmann.

Lukas Klostermann deutete an, dass auch die taktische Einstellung an diesem gebrauchten Sonntag nicht passte beziehungsweise nicht gut umgesetzt wurde. „Wir hatten nicht den Plan, vorn ganz hoch anzulaufen. Wir wollten aber auch nicht ganz tief verteidigen. Ich hatte das Gefühl, das war nichts Halbes und nichts Ganzes”, so der Halbverteidiger.

Sabitzer bemängelt fehlende „Mentalität, einen Dreier zu holen”

Sabitzer monierte vor allem die Umsetzung der taktischen Idee. „Uns hat nicht das System zu schaffen gemacht, sondern die Einstellung und die Mentalität, einen Dreier zu holen. Sie konnten fast ohne Druck Spielaufbau betreiben”, sagte der Österreicher selbstkritisch.

Nagelsmann nahm das Team in Schutz – zumindest, was die Einstellung angeht. Der saftlose Auftritt habe nicht daran gelegen, „dass sie keinen Bock hatten”. Doch der Chefcoach konstatierte: „Wir sind von Anfang an umhergetrabt, es gab wenig direkte Duelle und wenig emotionale Momente, an denen man sich hochzieht. Das hat gefehlt. Da plätscherte es so dahin.”

Nagelsmann über das Titelrennen mit dem FC Bayern: „Wir versuchen weiter, sie zu jagen”

So lautete die Erkenntnis des Nachmittags: „Wenn man so eine Leistung in einem Spitzenspiel bringt, reicht es nicht für ganz oben”, sagte Nagelsmann. Abgeblasen ist die Verfolgung der Bayern natürlich nicht, doch sie ist um ein großes Stück herausfordernder geworden. „Wir treten schon nächste Woche nochmal an. Wir versuchen weiter, sie zu jagen.” Doch dafür müsse das Team „konstant Leistung bringen.”

Das betonte auch Patrik Schick. „Es ist noch nicht zu Ende. Nach 34 Spielen wird abgerechnet”, sagte der tschechische Nationalspieler. Die Leihgabe der AS Rom war gegen Leverkusen nicht nur wegen seines Tores zum Ausgleich einer der wenigen Leipziger in Normalform.