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RB LeipzigRB Leipzig will gegen wuchtige Gastgeber dominant auftreten

Von Matthias Kießling 18.08.2019, 11:52

Trotz unklarer Personallage und bis zu sechs Ausfällen will RB Leipzig am ersten Spieltag der Bundesliga mit einem Erfolg starten. Julian Nagelsmann verspürt „reine Vorfreude“ auf die Partie beim 1. FC Union Berlin.

Hitzige Atmosphäre soll RB Leipzig nicht negativ beeinflussen

Für den Aufsteiger aus Köpenick ist es das erste Spiel in der Bundesliga überhaupt. Überlagert wird der Auftritt vom 15-minütigen Stimmungsboykott, den Union-Fans aus Protest gegen RB Leipzig ausgerufen haben. Entsprechend wartet auf die Leipziger eine aufgeheizte Atmosphäre. Diesbezüglich habe man allerdings in Osnabrück gut gelernt, glaubt Nagelsmann vor dem Spiel in Berlin.

FC Union Berlin – RB Leipzig im Liveticker

Es könne „ein Push sein, wenn das Stadion gegen einen ist“, hofft er auf positive Effekte. Explizit thematisieren werde man die Atmosphäre im Stadion an der Alten Försterei nicht. Die Mannschaft wisse sowieso aus den Medien, was sie in diesem Spiel atmosphärisch erwartet. „Wir sind gut gerüstet und werden damit keine großen Probleme haben.“

RB Leipzig will wuchtiges Union Berlin schlau bekämpfen und dominant auftreten

Schon eher Probleme könnte den Gästen bereiten, dass die Gastgeber über eine sehr großgewachsene Mannschaft verfügen. „Das ist eine sehr wuchtige Mannschaft“, analysiert Julian Nagelsmann. Union sei vor allem in der Luft sehr präsent und habe nach zweiten Bällen gute Idee. Zum Beispiel spiele man den zweiten Ball oft direkt hinter die Abwehrkette des Gegners. Auch bei Standardsituationen seien die Hausherren sehr stark. Auf die körperliche Präsenz müsse man sich vorbereiten. Angesichts der kleineren Spieler bei RB müsse man „schlau sein im Zweikampf“.

Generell hofft Julian Nagelsmann sowieso, dass sie Union eher in der eigenen Hälfte befindet. Die Berliner könnten unter Trainer Urs Fischer sowohl tief verteidigen als auch aus dem Mittelfeldpressing heraus auf Situationen warten, in denen man den Gegner attackiert. „Ich hoffe, dass wir so dominant sind, dass die Phasen, in denen Union tief steht, häufiger vorkommen als andersherum“, so Nagelsmann.

Es werde aber auch Pressingsituationen geben, in denen RB Leipzig spielerische Lösungen braucht. Beim Spiel in Osnabrück habe man speziell in der zweiten Halbzeit das Spiel zu schnell gemacht und im Ballbesitz die Ruhe verloren. Daraus müsse man für die Zukunft lernen, wie man „Aktionen kontrollierter zu Ende spielt“.

Union will in der Bundesliga mehr Fußball spielen und mutig bleiben

In der zweiten Liga war Union Berlin eine Mannschaft, die mit wenig Ballbesitz und robustem Auftreten ihren Fokus vor allem auf die Defensive legte und sehr wenig Torschüsse zuließ. In der Bundesliga will man nun auch mit mehr Ballbesitz bestehen. „Wenn man die Linie erst mal überspielt, hat man mehr Räume und Platz für das Umschaltspiel“, erklärt Grischa Prömel im Kicker, dass man im Oberhaus den Ball halten will und auch auf spielerische Lösungen setzt. Eher erstaunlich wäre allerdings, wenn man ausgerechnet gegen das Leipziger Pressing das Überspielen der gegnerischen Pressinglinie mit langen Bällen zugunsten einer spielstärkeren Art und Weise aufgeben würde.

Unklar ist noch, wo Union in der Vorbereitung auf die neue Saison steht. Zwölf neue Spieler mussten in die Aufstiegself integriert werden. Beim 6:0 im DFB-Pokal in Halberstadt am vergangenen Wochenende funktionierte das schon ausgesprochen gut. Mit Ingvartsen, Bulter, Becker, Gentner und Schlotterbeck standen bei diesem Spiel gleich fünf neue Spieler in der Startelf. Mit über 30 Spielern ist der Union-Kader derzeit noch sehr groß.

Im ersten Jahr geht es für Union Berlin in der Bundesliga nur um den Klassenerhalt. Perspektivisch will man sich in der höchsten deutschen Spieklasse etablieren. Das passt auch zu Plänen, das Stadion auf deutlich über 30.000 Plätze auszubauen. Der Verein boomt derzeit und will die entsprechende Welle weiter reiten. Mutig müsse man bleiben, wenn man eine Chance haben will, glaubt Trainer Urs Fischer in Bezug auf die sportlichen Perspektiven. In „Schockstarre“ dürfe man nicht verfallen. Auch nicht gegen RB Leipzig. Wer Union aus der zweiten Liga kennt und um die hitzige Atmosphäre gerade bei Spielen gegen RB Leipzig weiß, dürfte es schwierig finden, daran zu glauben, dass die Gastgeber bei ihrem ersten Bundesligaauftritt in so etwas wie Schockstarre verfallen.