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RB LeipzigRB Leipzig will mit mehr Talentfreiheit in das Achtelfinale des DFB-Pokal

Von Matthias Kießling 30.10.2019, 09:28
RB Leipzig kämpft beim VfL Wolfsburg um den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals.
RB Leipzig kämpft beim VfL Wolfsburg um den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals. Foto: imago/Picture Point LE, Collage: RBlive

Die Analyse von Julian Nagelsmann nach der 1:2-Niederlage beim SC Freiburg war deutlich. Seiner Mannschaft fehle in der Defensive die richtige Haltung, um giftig und gut zu sein, zürnte der Trainer von RB Leipzig. In diesem "talentfreien" Bereich gehe es nicht um fußballerische Qualitäten, sondern um den Willen, nah am Gegner zu bleiben und diesem wehzutun. In Freiburg habe es unter anderem schon am Willen zu defensiven Sprints gemangelt.

Für das Spiel in Wolfsburg am Mittwochabend (30.10.2019, 18.30 Uhr/ live bei Sky) überlegt der Trainer von RB Leipzig nun, die Mannschaft nicht primär nach taktischen Erwägungen aufzustellen, sondern vor allem Spieler mit Mentalität auf den Platz zu bringen. Ralf Rangnick war einen ähnlichen Schritt in der Vorsaison bereits einen Monat früher gegangen, als er nach einem 2:3 gegen Salzburg in der Europa League ab Ende September begann, vor allem auf Spieler zu setzen, die gegen den Ball arbeiten und das eigene Tor verteidigen wollten.

VfL Wolfsburg in 13 Spielen in dieser Saison noch ungeschlagen

Mentalität ist ein gutes Stichwort, wenn es um den Leipziger DFB-Pokal-Gegner am Mittwochabend, den VfL Wolfsburg geht. Der VfL ist in dieser Saison weiterhin der einzige Bundesligist, der wettbewerbsübergreifend ohne Niederlage ist.  In bisher 13 Pflichtspielen waren darunter allerdings auch sieben Unentschieden.

Gerade gegen tief verteidigende Mannschaften tut sich der VfL Wolfsburg schwer. Gegen Augsburg trennte man sich am Wochenende 0:0. In der Bundesliga schoss das Team von Oliver Glasner in den letzten sieben Spielen nie mehr als ein Tor. Damit erinnert die Mannschaft ein wenig an das Rangnick-RB der Vorsaison. Eine Mannschaft, die sehr stark gegen den Ball arbeitet, gut umschaltet und im Fall der Fälle auch mal ein 1:0 mitnehmen kann, aber in Probleme kommt, wenn sie selbst das Spiel machen muss.

RB Leipzig muss gegen zweikampf- und laufstarke Wolfsburger ran

Keine Mannschaft der Bundesliga führt mehr Zweikämpfe und sprintet mehr als der VfL Wolfsburg. Ruhe bekommt man als Gegner in seinen Offensivaktionen gegen den VfL nie. Das geht bei Dauerläufer Wout Weghorst, der nebenbei noch ein sehr guter Stürmer ist, ganz vorn los und endet bei einer sehr robusten Dreierkette in der Defensive. Allerdings muss Wolfsburg gegen Leipzig auf Josuha Guilavogui verzichten, der beim 5:3 nach Verlängerung in der ersten Pokalrunde in Halle die gelb-rote Karte gesehen hatte. Das könnte im zentralen Mittelfeld durchaus für eine etwas geringere Stabilität sorgen.

Aufgrund der Spielweise und der Haltung ist der VfL Wolfsburg derzeit mit nur fünf Gegentoren das mit Abstand abwehrstärkste Team der Liga. Lediglich acht zugelassene Großchancen sind in der Bundesliga Topwert. Das zweitbeste Team in dieser Statistik ist Dortmund mit elf zugelassenen Großchancen. Der Ligaschnitt liegt bei 20 Großchancen, Peter Gulacsi sah sich schon 18mal allein einem gegnerischen Spieler gegenüber.

Wolfsburg mit unterdurchschnittlicher Offensive

Die Stärke in der Offensive geht beim VfL ein wenig zulasten der Offensive. Nur fünf Teams spielen sich weniger Großchancen heraus als der VfL, der auf unterdurchschnittliche 15 kommt. Insgesamt 101 Torschussversuche unterbietet nur Augsburg. Die Besetzung am und im gegnerischen Strafraum lässt oft nicht sehr viel Durchschlagskraft zu. Wout Weghorst arbeitet viel, ist in der Offensive aber häufig etwas allein und  wenn er auf den Flügel ausweicht, passiert im Strafraum nur noch sehr wenig.

Auch gegen RB Leipzig wird der VfL Wolfsburg sicher auf seine Defensivstärke setzen. Die Trainer beider Mannschaften betonten vor dem Spiel jedenfalls unisono, dass sie keine großen Überraschungen und Veränderungen im Vergleich zum 1:1-Unentschieden vor zehn Tagen in der Bundesliga erwarten. Oliver Glasner kündigte zumindest an, dass er sein Team im Vergleich zum letzten Spieltag durch Wechsel ein wenig auffrischen will, bei RB bleibt der Wunsch nach mehr Spielern mit Defensiv-Mentalität.

Im vierten Pokalduell mit dem VfL Wolfsburg geht es für RB Leipzig darum, zum dritten Mal in das Achtelfinale einzuziehen. Das Spiel sei eine "Herausforderung" gesteht RB-Trainer Julian Nagelsmann, aber jeder im Team habe "Bock darauf". "Mein Blick ist nach vorn gerichtet, weil wir noch kein Ziel verspielt haben", fügte Nagelsmann nach der Enttäuschung von Freiburg und der öffentlichen Unruhe wegen der Niederlage hinzu. Bei einem Ausscheiden im DFB-Pokal könnte es richtig ungemütlich werden.

(RBlive/ mki)