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RB Leipzig„Werde keinen enteiern”: Warum Forsberg den Elfmeter Sörloth überließ

Von Ullrich Kroemer 28.11.2020, 20:29
Enttäuschung pur: Alexander Sörloth nach dem verschossenen Strafstoß.
Enttäuschung pur: Alexander Sörloth nach dem verschossenen Strafstoß. imago/Picture Point LE

Emil Forsberg hatte den Ball schon in der Hand, gab ihn aber an Alexander Sörloth ab. Der Norweger hatte den Strafstoß herausgeholt und wollte ihn unbedingt auch selbst verwandeln. Doch das ging nach hinten los. Bielefelds Keeper Stefan Ortega ahnte die Ecke und hielt den straff und gar nicht mal unplatziert geschossenen Strafstoß (73.). Sörloth kauerte mit gesenktem Kopf neben dem Pfosten. Statt das Spiel in aller Ruhe mit 3:0 nach Hause zu fahren, wurde es noch einmal hektisch in der Schlussviertelsrunde. Sörloth avancierte zur tragischen Figur bei RB Leipzigs hart erarbeiteten 2:1 gegen Bielefeld.

Warum Sörloth und nicht die treffsicheren Schützen Emil Forsberg oder Marcel Sabitzer schossen, erklärte Nagelsmann so: „Ich nehme an, dass Emil ihm das Tor gönnen wollte. Grundsätzlich ein feiner Zug”, so der Trainer. „Aber ich weiß nicht, ob ein Elfmetertor ein Knotenlöser für einen Stürmer ist. Ihn nicht zu verwandeln, ist deutlich schlechter.”

In der richtigen Ecke: Arminia-Keeper Stefan Ortega gegen Alexander Sörloth.
In der richtigen Ecke: Arminia-Keeper Stefan Ortega gegen Alexander Sörloth.
imago/Picture Point LE

Das Team dürfe auf dem Platz selbst entscheiden, wer schießt, betonte der Fußballlehrer. Doch ganz glücklich schien der Coach mit der Elfer-Entscheidung nicht. „Aber ich werde nicht auf den Platz gehen und einen Spieler enteiern. Wenn ich reinrufe: ,Du nicht!’ kann ich den Spieler dann hinterher gleich selbst auf den Transfermarkt setzen”, sagte Nagelsmann.

Unabhängig vom Elfmeter war Sörloth bereits deutlich besser ins RB-Spiel eingebunden als zuletzt, legte Bälle ab, kombinierte auch mal gut mit und versuchte, Bälle zu behaupten. In der Elfmeterszene entwickelte er auch Zug zum Tor, als er erst den Ball eroberte und sich dann gegen Bielefelds Innenverteidiger Amos Pieper gut durchsetzte, der sich nur mit einem Foul zu helfen wusste (72.).

„Das war schon ein Schritt in die richtige Richtung”, urteilte Nagelsmann über den 20 Millionen Euro teuren Zugang. „Was Anlaufen und Präsenz angeht, war das deutlich besser als zuletzt.” Nun müsse Sörloth nur endlich mal treffen, um seine Blockade zu lösen. Zehn Spiele mit rund 470 Einsatzminuten ist der 1,94-Meter-Mann nun ohne Treffer. „Er wird schon kommen, er muss mal treffen, das notwendige Fortune vor dem Tor haben”, sagte der Trainer. (RBlive/ukr)