Tom Wallenstein: Ohne Verbitterung in das Abenteuer Amerika | RBLive

Von der ersten bis zur sechsten Liga. Die neuen Ziele der RB-Nachwuchsspieler, die wegen der Abmeldung der U23-Mannschaft den Verein verlassen mussten, sind eine bunte Mischung aus allen Ligastufen. Mit Spanien, Dänemark, Polen, Österreich und den Niederlanden sind auch ein paar Wechsel ins internationale Ausland dabei. Felix Beiersdorf und Agyemang Diawusie sind die einzigen beiden Spieler, die verliehen wurden.

Vielleicht den interessantesten Wechsel hat einer der Spieler vollzogen, der am wenigsten im Rampenlicht stand. Tom Wallenstein wird in der kommenden Saison am College in den USA spielen. In der abgelaufenen Spielzeit war der 18-Jährige bei der U19 von RB Leipzig nicht zum Einsatz gekommen.

Trotzdem schaut der Keeper ohne Verbitterung auf seine Zeit bei RB zurück, wie er im Kicker (Print) berichtet. „Manchmal war es für mich schwer nachvollziehbar, aber man muss das dann abhaken“, erklärt er zu seinen geringen Einsatzzeiten im Leipziger Nachwuchs. 2010 kam Wallenstein bereits aus Markkleeberg zu RB und durchlief alle Altersstufen. Mit den Einsätzen wurde es dann allerdings erst in der U19 dünn.

Im Team von RB hat sich Tom Wallenstein „immer auch ein bisschen als Außenseiter“ gesehen. Weil er großes Lerninteresse hatte, Mitschülern Nachhilfe gab, sein Abitur mit 1,1 machte und im Mannschaftsbuch schon auch mal ein Buch las. Genau das bringt ihn nun aber ans College in den USA. Denn Wallenstein wird in Yale studieren und dafür ein Sportstipendium erhalten.

Fußball und hochklassige universitäre Ausbildung in einem vereint. Für den Torhüter aktuell die perfekte Kombination, weil er noch keinen Plan hat, wie es mit seiner Fußballerkarriere weitergeht. „Noch etwas surreal“ sei der Blick in die Zukunft. Fußballerisch aber „fliegt man an den Colleges unter dem Radar“.

Beim jährlichen Draft kann man zwar für ein Team der Major League Soccer in den USA ausgewählt werden. Aus dem Fokus europäischer Fußballvereine ist man dort allerdings komplett verschwunden. Wenn es mit der Fußballerkarriere nicht klappt, bleibt aber immer noch die Ausbildung an einer der renommiertesten Universitäten der Welt.

Durch die Abmeldung der U23 von RB Leipzig verlieren viele Nachwuchsspieler (und auch die erfahrenen Stützen Benjamin Bellot und Henrik Ernst) ihre Heimat. Einerseits die U23-Spieler selbst. Andererseits die U19-Spieler, die aus diesem Bereich nach der abgelaufenen Saison herauswachsen. Für fast alle wurden Lösungen und neue Vereine gefunden.