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RB LeipzigSanktionen für RB Leipzig durch die UEFA?

16.03.2017, 11:11

Die Sportbild macht weiter mit ihren Artikeln zur UEFA-Lizenzierung für den Fall, dass RB Leipzig einen europäischen Wettbewerb erreicht. Zuletzt hatte man erst erklärt, Leipzig sei vielleicht nicht unabhängig von Salzburg. Später war man der Meinung, dass beide Vereine doch unabhängig voneinander sind, weil Red Bull in Salzburg keinen entscheidenden Einfluss mehr hat.

Gleicht Red Bull bei RB Leipzig zu hohe Defizite aus?

Nun zieht man eine neue Argumentation heran. Die dreht sich darum, dass Red Bull möglicherweise in den letzten Jahren in zu starkem Maße Defizite bei RB Leipzig ausgeglichen hat. Nach UEFA-Regel dürfe ein Investor über drei Jahre nur 30 bis 45 Millionen Euro an Verlust ausgleichen. Hintergrund der Regel ist, dass man Vereine zum nachhaltigen Wirtschaften verpflichten will und es vermeiden möchte, dass ein Klub dauerhaft von einem Gönner abhängig ist.

Allerdings unterscheidet die UEFA in ihren Regularien zwischen Mäzenen/ Investoren und Sponsoren. Die ersteren pumpen Geld ohne Gegenwert in einen Verein. Sponsoren dagegen geben Geld, um dafür einen Werbegegenwert zu erhalten. Da Red Bull in Leipzig für die Ausgaben auch einen Gegenwert in Form von Werbung im Stadion und auf der Spielerbrust bekommt, gilt man zuerst einmal als Sponsor.

Zahlungen von Red Bull durch Werbegegenwert gedeckt?

Die entscheidende Frage ist, wie viel der Red-Bull Zahlungen der letzten drei Jahre, den Zeitraum den sich die UEFA bei der Lizenzierung anschaut, durch Werbegegenwerte gedeckt sind. Für die aktuelle Bundesligasaison dürften die Zahlungen komplett durch Werbegegenwerte gedeckt sein. VW ließ sich einst durch ein Gutachten für die UEFA bestätigen, dass der Werbewert ihrer Ausgaben für den VfL Wolfsburg bei 100 Millionen Euro liegt, sie also entsprechend diese Summe in den Verein stecken dürfen, ohne dass dies als Geld eines Investors gilt. Man darf bei Red Bull und Leipzig von ähnlichen Summen ausgehen, was den maximalen Wert des Sponsorings angeht.

Fraglich allerdings bei Red Bull, wie das für die letzten beiden Zweitligajahre aussah und wie viel der Zahlungen dort auch durch Werbegegenwerte gedeckt waren. Da Etat und Transferkosten dort entsprechend aber auch kleiner waren, kann man annehmen, dass auch dort die Zahlungen weitgehend durch einen Gegenwert gedeckt waren. Nur Geldflüsse, die über diese Grenze hinausgehen, würden dann für die UEFA als Investorenzahlungen und Ausgleichen eines Defizits gelten. Dass die Zahlungen jenseits der Grenze in zwei Zweitligajahren 30 Millionen Euro überschritten, ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Zumal die UEFA dabei Aufwendungen für den Nachwuchs nicht betrachtet, weil diese Zahlungen per se als nachhaltige Investitionen gelten.