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RB Leipzig„Nicht auf unserer Extraklasse ausruhen”: Appell von Nagelsmann zum Hinrunden-Abschluss bei RB Leipzig

Von Ullrich Kroemer 19.01.2021, 08:00

RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hat seine Mannschaft vor dem letzten Spiel der Hinrunde der Fußball-Bundesliga gegen Union Berlin (Mi, 20.30 Uhr) darauf eingeschworen, innerhalb der Spiele mehr Konstanz zu zeigen. „Eine gewisse Idee und die Qualität der Spieler haben uns dahin gebracht, wo wir sind. Wir dürfen uns aber auf der Extraklasse, die wir teilweise auf den Platz bringen, nicht ausruhen”, sagte der 33-Jährige. „Man muss immer weiter machen. Die Aktivität, die wir in der zweiten Halbzeit gegen Wolfsburg hatten, brauchen wir über die ganze Dauer des Spiels.”

In Spitzenspielen bringt RB (noch) nicht über die volle Spielzeit Leistung. Zuletzt gegen Wolfsburg und Dortmund war jeweils nur eine Halbzeit stark, in der anderen gaben die Leipziger mögliche Siege aus der Hand. Dass es RB in großen Spielen regelmäßig nicht gelingt, Top-Leistungen über 90 Minuten zu zeigen, ist auch Ausdruck des Reifeprozesses, den das Team noch immer durchläuft.

RB leistet sich zu viele passive Phasen, in denen Siege verschenkt werden, diesmal zwischen 10. und 45. Minute. Wenn spielerisch überlegene wie der BVB oder körperlich robustere Gegner wie die „Wölfe” RB unter Druck setzen, bricht die neu erarbeitete Klasse am Ball plötzlich Ball weg. Leipzig bekommt keinen Zugriff mehr, verliert zu viele Bälle und bringt das System ins Wanken. „Wir müssen im eigenen Ballbesitz stabiler werden, mehr fußballerische Qualität auf den Platz bringen”, hatte Nagelsmann bereits vergangene Woche analysiert. RB brauche mehr „Resistenz gegen Druck, da haben wir Muster und Phasen, in denen wir statischer werden, uns nicht mehr ganz so viel bewegen und aktiv den Ball wollen.” Genau diese Phasen abzustellen, ist der nächste Entwicklungsschritt, der bei RB stets beschworen wird und zur Klub-DNA gehört. Bis das geschafft ist, sind Titeldiskussionen überflüssig.

Zum Spiel in Wolfsburg erklärte Nagelsmann nun: „Es war kein körperliches Thema, sondern vielleicht haben wir uns durch die frühe Führung ein bisschen zu sicher gefühlt. Wir dachten, heute ist ein sehr guter Tag für uns. Der lief dann nach dieser Führung nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt hatten.” Der Fußballlehrer mahnte: „Die Qualität in der Bundesliga ist hoch. Wenn du nicht 90 Minuten deinen Plan und deine Qualität auf den Platz bringst, wird es schwer, das Spiel zu gewinnen.”

Bei Sieg gegen Union wäre RB Leipzig „voll im Soll”

Generell zog er jedoch vor dem Abschluss dieser kräftezehrenden Hinrunde ein positives Fazit. „In Anbetracht der vielen Spiele und des wenigen Trainings ist die Entwicklung sehr, sehr gut”, bewertete der Coach des Tabellenzweiten: „Die Jungs haben sich deutlich weiterentwickelt im Vergleich zur vergangenen Saison.” Vor allem die Stabilität gegen Teams ohne Champions-League-Ambitionen lobte Nagelsmann. „Dass wir stabiler sein wollen gegen die Topteams ist auch klar. Aber auch da haben wir einen Schritt gemacht und uns gesteigert”, so der Trainer. Ab und an fehle in den Toppartien noch das „Momentum, aber das werden wir auch hinbekommen”.

Falls RB gegen Union am Mittwoch gewinnt, schlösse Rasenballsport die Hinrunde als Zweiter und mit 35 Punkten ab – zwei Zähler als vergangene Saison. „Wenn wir die drei Punkte am Mittwoch holen, sind wir voll im Soll”, sagte Nagelsmann. (RBlive/ukr)