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RB LeipzigOhne Fans: RB Leipzig spielt gegen Freiburg vor leeren Rängen

Von (RBlive/agr/ukr) 11.03.2020, 09:52
Oliver Mintzlaff muss sich aktuell mit dem Thema Coronavirus auseinandersetzen.
Oliver Mintzlaff muss sich aktuell mit dem Thema Coronavirus auseinandersetzen. imago images / Joachim Sielski

Alle Spiele des 26. Spieltages der Fußball-Bundesliga finden aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ohne Zuschauer statt. Als letzte Partie wurde am Mittwoch das Aufeinandertreffen von RB Leipzig und SC Freiburg (Sa., 15.30 Uhr) als Geisterspiel bestätigt. Das teilte Leipzig am Mittag mit.

Risiko minimieren und Wettbewerbsverzerrung vorbeugen

„Trotz weiterhin sehr wenig Infizierter im Leipziger Raum wollen wir zum einen das gesundheitliche Risiko minimieren”, erklärte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. „Zum anderen möchten wir durch diese Entscheidung dazu beitragen, einer potenziellen Wettbewerbsverzerrung durch die mögliche unterschiedliche Handhabung an den verschiedenen Bundesliga-Spielorten aktiv entgegenzuwirken.”

Fans, die Dauerkarten oder bereits Tickets gekauft haben, sollen eine „entsprechende Kompensation erhalten, so dass kein finanzieller Nachteil für unsere Fans und Zuschauer entsteht”, gab der Klub via Twitter bekannt.

Nach dem umjubelten Einzug ins Viertelfinale der Champions League hatte sich RB Leipzigs Boss Oliver Mintzlaff am Dienstagabend nur ganz kurz zum sportlichen Erfolg äußern können. Dann lag der Fokus der fragenden Journalisten auf dem Thema Coronavirus.

Dass in Leipzig gegen Tottenham gekickt wurde, obwohl an anderen Orten bereits Geisterspiele ausgetragen worden sind, hatte für einige Diskussionen gesorgt. Mintzlaff betonte am Dienstagabend noch, die Gesundheitsbehörde habe richtig gehandelt, nicht in Panik zu verfallen. Für ihn sei es deshalb die richtige Entscheidung gewesen, die Partie mit Fans auszutragen. Zum Spielbeginn gab es vier Infizierte in Leipzig. Einige Zuschauer schreckte das trotzdem ab, zahlreiche Plätze im Stadion blieben leer.

Mintzlaff: „Wir sind keine Coronaexperten”

Das Thema sei eines, dass sich stündlich ändere und Gesundheit geht auch bei RB Leipzig absolut vor, betonte der RB-Geschäftsführer. Bei den Medienvertretern kam nach dem 3:0-Sieg gegen Tottenham die Frage auf, warum es im Stadion oder auf der Homepage keine Hinweise und Verhaltensregeln für die Zuschauer gegeben habe. „Sicher sind wir keine Coronaexperten und da gibt es auch noch Luft nach oben“, räumte Mintzlaff ein. An den Eingängen habe der Verein unter anderem Hygienemittel zur Verfügung gestellt.

Mit Blick auf die Ligapartie gegen Freiburg sagte der RB-Boss: „Für Geisterspiele kann grundsätzlich niemand sein“, und fügte hinzu: „aber wenn die Gesundheit das erfordert, dann müssen wir das machen. Es ist sicher unglücklich, wenn wir individuelle und keine ganzheitlichen Entscheidungen haben. Da spielt auch der faire Wettbewerb eine Rolle. Es ist etwas anderes, wenn du zu Hause vor ausverkauften Rängen spielst oder ein leeres Stadion hast. Das ist ein Punkt, den man diskutieren muss.“  

RB Leipzig bei Corona-Entscheidungen „nur Beifahrer”

Aktuell gibt es von der Liga keine einheitliche Lösung, sondern wird von den Städten und Ämtern von Fall zu Fall entschieden. Mit Blick auf das kommende Wochenende – zu dem Zeitpunkt war noch unklar, ob Union gegen Bayern München vor Fans stattfinden würde –  sagte der 44-Jährige: „Nehmen wir mal an, jetzt würde das Spiel bei Union Berlin und unser Spiel stattfinden, dann können wir uns nicht rausreden und sagen, das wäre komplette Chancengleichheit.“ Die Heimmannschaft habe dann nicht den Vorteil eines Heimspiels. So wie am Dienstagabend gegen Tottenham. Der Stimmungsfaktor im Stadion trug laut Mintzlaff stark dazu bei, dass die Nagelsmannelf die Leistung abrufen und erstmals in Champions-League-Viertelfinale einziehen konnte.

Man sei aktuell beim Thema Coronavirus als Verein auch nur „Beifahrer und nicht diejenigen, die die Entscheidung treffen. Natürlich sind wir aber in einem ganz engen Austausch mit den Behörden.“ Am Dienstagabend dachte Mintzlaff beim Einschlafen allerdings nicht an den Virus, sondern: „Yes, wir haben es geschafft, Viertelfinale.“