RB Leipzig: Nyland, Krauß, Diallo - Hinrundenbilanz der RB-Sommerabgänge

Insgesamt zwölf Spieler haben RB Leipzig im Sommer verlassen (Leihspieler ausgenommen), teils für gewaltige Ablösesummen, teils auch ablösefrei. Mal wollten die Spieler unbedingt weg, mal sah der Verein den Zeitpunkt für eine Trennung gekommen.

Wir schauen in der Winterpause auf die Sommerabgänge: Wie lief das Halbjahr für sie bei ihren neuen Klubs? Ein Überblick von Tor bis Sturm.

Orjan Nyland (32 Jahre, Torwart, FC Sevilla). Als Nummer drei bei RB nicht mehr benötigt, zog der Routinier nach Spanien weiter. In Sevilla eroberte sich der norwegische Nationalkeeper bald schon den Stammplatz im Tor, hielt sogar in zwei Champions-League-Partien. Pech für Nyland: Seit November fällt er mit einer Hüftverletzung aus.

Josep Martinez (25 Jahre, Torwart, CFC Genua). Als Leihspieler war der Spanier mit Genua in die Serie A aufgestiegen, dann wurde er fest verpflichtet. Und seine Erfolgsgeschichte geht weiter. Martinez ist Stammkraft beim Tabellen-14. in Italien und darf sein Können, anders als bei RB, Woche für Woche zeigen.

Oskar Preil (19 Jahre, Torwart, FV Illertissen). Das RB-Talent wechselte in die Regionalliga Bayern, schaffte dort aber noch nicht den Sprung zur Stammkraft. Verletzte sich nach seinem ersten Einsatz und kehrte dann nur noch in der Landesliga auf den Rasen zurück. Highlight seiner durchwachsenen Saison: Preil durfte im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf ran und stand beim 1:3 gegen den Zweitligisten im Tor.

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Josko Gvardiol (21 Jahre, Verteidiger, Manchester City). Stolze 90 Millionen Euro Ablöse ließ sich der Champions-League-Sieger die Dienste des Kroaten kosten. Unter Trainer Pep Guardiola ist Gvardiol aber Stammkraft, verteidigt links oder innen, so auch bei den zwei Siegen in der "Königsklasse" gegen den Ex-Klub aus Leipzig.

Abdou Diallo (27 Jahre, Verteidiger, Paris St. Germain nach Leihe). Auch wegen dessen Verletzungsanfälligkeit entschied sich RB im Sommer gegen einen Kauf des Leihspielers. In Paris ging es für den 27-Jährigen aber auch nicht weiter. Per Leihe wurde Diallo zu Al-Arabi transferiert, wo er in Katars erster Liga Stammspieler ist.

Marcel Halstenberg (31 Jahre, Linksverteidiger, Hannover 96). Auf eigenen Wunsch zog es "Halste" im Sommer zurück in die Heimat, wo er als unangefochtener Chef einer Dreier-Abwehrkette in der 2. Bundesliga eine sehr gute Figur abgibt. Weil der 32-Jährige in Hannover auch die Elfmeter schießen darf, kommt er schon auf drei Saisontore. Wurde im Dezember bei RB zudem noch offiziell und emotional verabschiedet, die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß.

Tom Krauß (22 Jahre, Mittelfeld, FSV Mainz 05). Im Sommer war das RB-Eigengewächs mit Schalke 04 abgestiegen, in Mainz sollte der Neustart her. Das gelang nur bedingt. Zwar erkämpfte sich Krauß im Laufe der Hinrunde einen Stammplatz und schoss gegen Bochum sein erstes Saisontor. Es bleibt aber zäh, zumal Mainz ganz tief im Tabellenkeller feststeckt.

Konrad Laimer (26 Jahre, Mittelfeld, FC Bayern München). Es war die spannende Frage: Versauert Laimer nach seinem Wechsel zum FC Bayern auf der Bank? Die Antwort ist ein klares Nein. Der von RB-Trainer Marco Rose wegen seiner Coolness "Eisvogel" getaufte Österreicher nahm es mit der großen Konkurrenz in München auf und stand in 15 Bundesliga- und allen sechs Champions-League-Spielen auf dem Rasen. Einmal mehr half Laimer dabei seine Flexibilität, auf vielen verschiedenen Positionen seine Leistung zu bringen.

Dominik Szoboszlai (22 Jahre, Mittelfeld, FC Liverpool). Trotz der Ablöse von 70 Millionen Euro feierte England den Transfers des Ungarns als wahren Glücksgriff. Zwar ist die "Szobos" Bilanz von zwei Tore und drei Vorlagen aus 20 Pflichtspielen in Liga und Europa League ausbaufähig, doch ist er Stammkraft und hat großen Einfluss auf das Spiel der "Reds" im zentralen Mittelfeld. Dass er sich mit Ungarn noch für die EM 2024 qualifizierte, rundet die perfekte Hinrunde ab.

Mehmet Ibrahimi (20 Jahre, Stürmer, Blau-Weiß Linz). Der Offensivspieler aus der RB-Jugend fasst nicht so recht Fuß im Profifußball. Nach enttäuschender Leihe nach Braunschweig wagte er im Sommer den Neuanfang in Österreich. Bislang nur 37 Einsatzminuten in der dortigen Bundesliga sind eine sehr magere Bilanz für den 20-Jährigen.

Christopher Nkunku (25 Jahre, Stürmer, FC Chelsea). Der 60-Millionen-Euro-Zugang fehlte den "Blues" quasi die komplette Hinrunde wegen einer Knieverletzung. Erst am 19. Dezember debütierte der Franzose für Chelsea im Ligapokal. Sein Können muss er nun in der Rückrunde unter Beweis stellen, wenn er denn verletzungsfrei bleibt.

Alexander Sörloth (27 Jahre, Stürmer, FC Villarreal). Der RB-Transferfehlgriff brachte immerhin noch zehn Millionen Euro Ablöse ein – die Hälfte dessen, was RB 2020 für den Norwegen gezahlt hatte. In Spanien spielt Sörloth eine ordentliche Saison, traf achtmal in 20 Pflichtspielen in Liga und Europa League. Allerdings steckt Villarreal überraschend im Tabellenkeller fest.