RB LeipzigKlaus Hofmann: „RB Leipzig dürfte keine Lizenz haben“
Augsburgs Vorstandsvorsitzender Klaus Hofmann hat seine Kritik an RB Leipzig erneuert. Zuletzt hatte er im Rahmen der Mitgliederversammlung erklärt, dass der Vereine keine Lizenz für die Bundesliga hätte erhalten dürfen.
Im Interview mit dem Kicker (Print) hält er eineinhalb Wochen vor dem Aufeinandertreffen beider Teams (09.02.2018, 20.30 Uhr) an seinen Aussagen fest. „Als Präsident habe ich die Interessen des FC Augsburg zu vertreten. Und die werden dadurch beeinträchtig, dass eine Mannschaft in der Bundesliga spielt, die aus meiner Sicht keine Lizenz haben dürfte“, erklärt er mit Blick auf RB Leipzig.
Vereinskonstruktion von RB Leipzig vom Vereinsrecht nicht so gewollt
„Es ist ein einmaliges Konstrukt, dass ich mir einen Fünftligisten einverleibe und mit Mitteln aus einer Ressource nach oben führe“, führt Hofmann weiter aus. „Der eingetragene Verein nimmt nur Mitglieder auf, die einen bestimmten Hintergrund haben, niemand anders kann Entscheidungen beeinflussen. Das ist im Vereinsrecht und im Spielrecht des DFB so nicht gewollt.“ Solange die 50+1-Regel gelte, müsse man das kritisieren dürfen.
Seine Ankündigung, Mitglied bei RB Leipzig werden zu wollen, hat Hofmann noch nicht umgesetzt. „Wenn ich die Schritte unternehme, werde ich das nicht öffentlichkeitswirksam machen. Ich kann doch in jedem Verein in Deutschland Mitglied mit Stimmrecht werden, dann wird es mir auch in Leipzig gelingen. Es geht auch nicht nur um mich: Ich kenne inzwischen ganz viele Menschen, die gerne Mitglied mit Stimmrecht bei RB werden würden.“
Klaus Hofmann sieht Fehler bei Sächsischem Fußballverband
Grundsätzlich erkenne Klaus Hofmann die in Leipzig geleistete Arbeit, weil diese gut sei und er gönne Leipzig auch einen Bundesligisten. Ihm gehe es trotzdem darum, dass der Verein nicht hätte in die Bundesliga aufsteigen dürfen. Der „entscheidende Fehler“ sei bereits bei der Erteilung eines Spielrechts für die fünfte Liga gemacht worden. Damals hatte der Sächsische Fußballverband die Spielrechtsübernahme vom SSV Markranstädt zugelassen.
Verwundert ist Klaus Hofmann auch über RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, weil der den Augsburger Präsidenten für sein Verhalten auf der RB-Tribüne bei einem FCA-Auswärtsspiel angegriffen hatte. Hofmann soll sich dort über die Verletzung eines RB-Spielers gefreut haben.
Klaus Hofmann nicht nur Vorstandsvorsitzender, sondern auch Fan des FC Augsburg
„Herr Mintzlaff redet immer über mich, als ob wir uns gut kennen würden. Dabei haben wir nie wissentlich miteinander geredet“, so Hofmann dazu nun im Kicker. „Ich habe mich noch nie über eine Verletzung eines Spielers gefreut. Es wirkt auch seltsam, wenn man so etwas ein Jahr später erzählt. Das hat uns gewundert.“
Noch nie habe Hofmanns Verhalten im Fußballstadion „zu Diffamierungen oder ernsthaften Auseinandersetzungen geführt. Dennoch gebe ich zu: Es ist nicht immer ein Geschenk, während des Spiels neben mir zu stehen oder zu sitzen. Ich bin kein Vorstandsvorsitzender, der seit drei Jahren im Verein ist, sondern Fan des FC Augsburg.“