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Verletzte erlitten Schock und atemnot RB will Täter bis Ende der Woche identifizieren und bestrafen

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 07.03.2023, 10:22
Feuerwerk im Auswärtsblock: Fans von RB Leipzig in Dortmund.
Feuerwerk im Auswärtsblock: Fans von RB Leipzig in Dortmund. (Foto: imago/osnapix)

Die Pyrotechnik-Aktion einiger Fans von RB Leipzig am Freitagabend beim Auswärtsspiel in Dortmund hat für die Täter ein Nachspiel. Wie der Klub am Montagnachmittag mitteilte, drohen den dafür verantwortlichen Fans Haus- und bundesweite Stadionverbote sowie Umlagen möglicher Geldstrafen, wie Operationsdirektor Uli Wolter mitteilte. Laut RBlive-Informationen geht RB davon aus, die betreffenden Anhänger bereits im Laufe dieser Woche zu identifizieren.

Laut Klubmitteilung seien zwei unbeteiligte RB-Fans im Auswärtsblock verletzt worden, als zu Beginn der zweiten Hälfte etwa 20 bengalische Feuer gezündet wurden. „Bei unseren mitgereisten Fans und den Zuschauern in Dortmund möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen“, so Wolter. Vom DFB ist eine Geldstraße in fünfstelliger Höhe zu erwarten, die der Klub an die Täter weitergeben will.

Update: Inzwischen ist die Art der Verletzungen bekannt geworden. Laut Bild hat eine Person einen Schock erlitten, eine andere Person musste aufgrund von Atemnot behandelt werden.

RB-Boss Plenge: „Keinerlei Toleranz beim Einsatz von Pyrotechnik”

„Wir haben in der Vergangenheit keinerlei Toleranz beim Einsatz von Pyrotechnik gezeigt und werden das auch in Zukunft nicht tun. RB Leipzig steht für eine gewaltfreie und familienfreundliche Fankultur”, sagte RB-Geschäftsführer und Vereinsvorstand Johann Plenge.

„Der Einsatz von Pyrotechnik in einem voll besetzten Fanblock ist gefährlich und niemals akzeptabel.” Über das Wochenende erreichten RB zahlreiche Nachrichten von Fans, „die sich klar gegen den Einsatz von Pyrotechnik ausgesprochen haben. Sie können sich unserer vollen Unterstützung sicher sein“, betonte Plenge.

Doppelhalter des Fanclubs Zone 147 inmitten der Pyroflammen.
Doppelhalter des Fanclubs Zone 147 inmitten der Pyroflammen.
(Foto: imago/Picture Point LE)

Sechs Vorfälle: Pyrotechnik-Historie bei RB Leipzig

Die Pyrotechnik-Vergehen bei RB Leipzig lassen sich bisher an zwei Händen abzählen. Zum ersten Mal zündelten Leipziger Fans 2018 bei der TSG Hoffenheim. Im gleichen Jahr stieg roter Rauch aus dem Gästeblock beim Europa-League-Auswärtsspiel in Salzburg auf.

Daraufhin hatte der damalige Klubboss Oliver Mintzlaff hart durchgegriffen und nicht nur gegen die später ermittelten Täter des Salzburg-Spiels, sondern auch gegen andere Fans Hausverbote ausgesprochen, die bei einem Spiel der zweiten Frauen-Mannschaft Pyrotechnik gezündet hatte.

Auch bei den DFB-Pokalfinals 2019 und 2022 zündeten Leipziger Anhänger Pyrotechnik und wurden dafür vom DFB bestraft. Das ging jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend im Trubel um die Endspiele unter.

Anders als 2019 nach der bis dato umfangreichsten Pyro-Aktion mit diversen Leuchtstäben beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Paderborn, die zu einer erneuten Konfrontation zwischen Vereinsspitze und den ultraaffinen Fans führte. Damals hatte es elf vorläufige Hausverbote gegen die eigenen Anhänger gegeben.

Fanexperte: Ausschluss von Fans keine Lösung

Der Fanexperte Jonas Gabler hatte 2019 in einem Interview mit Mitteldeutscher Zeitung/RBlive gesagt: „Dem Problem Pyrotechnik wird man nicht beikommen, indem Vereine bestimmte Fangruppen ausschließen. Das Wichtigste ist, dass alle Parteien miteinander im Dialog bleiben und diesen Dialog auch als Beteiligungsverfahren begreifen. Alle Fans in der Kurve wirken daran mit, Fankultur zu gestalten. Da spielen Verhaltensregeln ebenso eine Rolle wie Pyrotechnik oder Umgang mit Diskriminierung. Die Vereine sind gut beraten, da einerseits eine moderierende Rolle einzunehmen, um den Dialog zu befördern, und andererseits auch unmissverständlich, aber fair Grenzen zu kommunizieren.”

Aktuell gibt es bei RB Leipzig etwa 120 Haus- und Stadionverbote, teilte der Klub auf Anfrage mit. Darunter nur wenige wegen Pyrotechnik-Vergehen.

Schmierereien auf Zugtoilette bei RB-Auswärtsspiel

Vor drei Wochen hatten einige Fans von RB Leipzig auf der Rückfahrt aus Wolfsburg die Toilette einer Regionalbahn beschmiert und den Wagon stark verunreinigt verlassen.

„Ein solches Verhalten kannten wir bislang von Fangruppen nicht – weder von RB noch von Fans anderer Vereine, die regelmäßig mit unseren Zügen unterwegs sind, wie der 1. FC Magdeburg, der Hallesche FC, Rot-Weiß Erfurt oder Lok und Chemie”, teilte Zugbetreiber Abellio auf RBlive-Anfrage mit.

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