RB LeipzigStudienobjekt RB Leipzig – HHL-Professor erklärt widersprüchliche Ergebnisse
In zahlreichen Studien wurde RB Leipzig vor allem seit dem Aufstieg in die Bundesliga untersucht. Zuletzt ergab eine Analyse der Handelshochschule Leipzig (HHL) gegenüber einer ähnlichen Untersuchung deutliche Defizite im Management. Timo Meynhardt erklärte dem Sportbuzzer, was bei der Rezeption der Forschungsarbeiten zu beachten ist.
Fachliche Vielfalt bringt Fortschritt in der Forschung
Er gehe davon aus, dass jeweils wissenschaftlich sauber gearbeitet wurde. Dass sich Arbeiten trotzdem widersprechen, sei durchaus möglich. Die Kritik macht er auch an persönlichem Befinden fest. „Im Moment werden wahrscheinlich alle Studien über RB von der einen oder anderen Seite kritisiert, eben weil RB einige liebgewonnene Einstellungen in Frage stellt und manchen Traditionalisten irritiert. Aber nur so findet Entwicklung statt und insofern ist fachlich solide Vielfalt zu begrüßen.“
Fußball als komplexer Untersuchungsgegenstand
Man könne einzelne Studien nicht gegeneinander ausspielen, da sie sich jeweils unterschiedlichen Perspektiven widmen. Gerade der Fußball sei so vielseitig, dass in solchen Arbeiten die verschiedensten Facetten untersucht werden. „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel. Gerade beim Thema Fußball braucht es komplexere Modelle, um die Wirklichkeit zu verstehen.“ So sei auch RB Leipzig nie nur ausschließlich als Verein oder Unternehmen zu sehen.
RB Leipzig als „postmoderner“ Verein
Er verweist dabei auf die eigene Studie zum Gemeinwohl, bei der nicht nur wirtschaftliche Faktoren betrachtet wurden. An der HHL hatte man herausbekommen, dass der „postmoderne“ RB Leipzig beispielsweise für Vielfalt steht, indem er als unbeschriebenes Blatt die verschiedensten Erzählungen zulässt. Und, dass RB insbesondere die kollektive Identität der Ostdeutschen anspricht. Dass die Interpretation der Ergebnisse solcher Studien bei Fans von Lok Leipzig, Chemie Leipzig oder anderen Vereinen der Region nicht auf Zuspruch stößt, wird er allerdings kaum verhindern können.
Studien zu RB Leipzig im Überblick
- Timo Werner als bundesweite Topmarke (Soccer Starcheck)
- Kommerzialiserung im Fußball (Kicker-Leser)
- Defizite im Management (HHL)
- RB als Motor des Gemeinswohls (HHL)
- „NEULINGE“ OHNE TRADITION (SLC-Management)
- Timo Werner als deutschlandweit anerkannte Marke
- Wachstumspotenzial für RB Leipzig (infas 360)
- RB letzter bei Markenumfrage (mafo)
- RB bodenständig und sympathisch (IRIS)
- Markenwert gesteigert, aber unsympathisch geblieben (TU Braunschweig)
- RB innovativ und immer beliebter (Nielsen)
- RB Nummer zwei in Sachsen und Thüringen
- RB als Überraschungsmeister (SLC Management)
- RB als Absteiger (Fanumfrage)