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RB Leipzig„Mannschaft war nicht bereit, den Matchplänen zu folgen”: Mintzlaff nennt Gründe für die Entlassung von Jesse Marsch bei RB Leipzig

Von Ullrich Kroemer 05.12.2021, 11:47
Diskussionen bei RB Leipzig nach dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim.
Diskussionen bei RB Leipzig nach dem Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim. imago images/Picture Point LE

RB Leipzigs Geschäftsführer und Vereinsvorstand Oliver Mintzlaff hat sich am Sonntagvormittag zu der Trennung von Trainer Jesse Marsch erklärt. Dabei sprach er aus, was auf dem Platz in den vergangenen Monaten schon überdeutlich war: Die Mannschaft ist den Ideen des Trainers nicht gefolgt.

Es sei nicht der „perfect fit” gewesen, sagte Mintzlaff. „Es ist eine überragende Mannschaft, es ist ein sehr guter Trainer, aber sie passen nicht zusammen. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir Jesse nicht verpflichtet und Jesse wäre nicht zu uns gekommen.”

Marsch kam schon am siebten Spieltag: „Ich weiß nicht, ob ich der richtige Trainer bin”

Das habe auch Marsch früh gespürt und zu zweifeln begonnen. „Er kam schon nach dem siebten, nach dem zehnten Spieltag auf uns zu und sagte: ,Ich weiß nicht, ob ich der richtige Trainer für diese Mannschaft bin, ob meine Spielphilosophie zu diesem fantastischen Kader passt.’”, berichtete der RB-Boss. Diese Erkenntnis sei „mehr und mehr gereift”.

Mintzlaff & Co. müssen sich eingestehen, die Nachfolge von Julian Nagelsmann hinsichtlich der Spielphilosophie falsch geregelt zu haben beziehungsweise nicht den nächsten logischen Entwicklungsschritt gemacht zu haben. Stattdessen wollten die Verantwortlichen von Rasenballsport das Rad zurückdrehen, wogegen jedoch die Mannschaft rebellierte.

Mintzlaff: „Wollten mit Jesse Marsch die Kernphilosophie wieder herausstellen. Das hat nicht geklappt.”

„Nach Julian Nagelsmann hat die Mannschaft eine andere Entwicklung genommen, als sie sie noch zu Ralf Rangnicks und zu Ralph Hasenhüttls Zeiten hatte – weg vom klassischen RB-Fußball, hin zu mehr Lösungen im Ballbesitz”, berichtete Mintzlaff nun. „Wir wollten mit Jesse die Kernphilosophie wieder herausstellen, das hat nicht geklappt, weil die Mannschaft nicht bereit war, diesen Matchplänen mit 100 Prozent Überzeugung zu folgen.”

Dass gerade Marsch keinen Rückhalt für seinen Fußball in der Mannschaft hatte, brach ihm das Rückgrat. Nun ist er der erste Trainer der Bundesliga, der aus der Quarantäne heraus entlassen wurde. „Das ist keine schöne Situation, das hat es nicht einfacher gemacht, auf die Mannschaft einzuwirken”, sagte Mintzlaff. An der unausweichlichen Entscheidung änderte das nichts. (RBlive/ukr)