DFB-Pokal-Finale: Alle News vor Eintracht Frankfurt - RB Leipzig

Das große Endspiel wirft seine Schatten voraus: Am Samstag spielen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig im Berliner Olympiastadion um den Titel im DFB-Pokal.

Hier gibt es alle News, Updates, Hintergründe und Fakten zum DFB-Pokal-Finale am Freitag in gesammelter Form für den schnellen Überblick.

+++ RB-Gegner Eintracht Frankfurt kann das DFB-Pokalfinale in Bestbesetzung angehen. Beim Abschlusstraining der Hessen fehlten am Freitag im Berliner Olympiastadion nur die Reservisten Hrvoje Smolcic und Jérôme Onguene. Die wesentlichen Protagonisten um Stürmer Randal Kolo Muani und Ex-Weltmeister Mario Götze trainierten im sonnendurchfluteten Finalstadion bestens gelaunt. Offen ist, ob Cheftrainer Oliver Glasner in seinem letzten Spiel als Eintracht-Coach am Samstag die gewohnte Dreierkette oder ein System mit vier Verteidigern aufbieten wird.

Rechtzeitig fit geworden ist Sebastian Rode, der zuletzt in der Bundesliga gegen Freiburg fehlte und seinen Platz in der Stammelf als Kapitän sicher haben dürfte.

+++ Für Titelverteidiger RB Leipzig und Kapitän Willi Orban wird das Finale immer mehr zur Routine. „Wir sind das vierte Mal in fünf Jahren hier. Es ist fast ein Stück weit wie nach Hause kommen. Wir freuen uns auf das Spiel. Wir haben eine riesige Chance, den Titel zu verteidigen. Das haben nicht so viele geschafft“, sagte Orban am Freitag bei der Pressekonferenz zur großen Chance, die sich den Sachsen bietet.

>>> Lesen Sie hier: RB hofft auf Olmo-Effekt im Pokalfinale

Zuletzt schaffte es der FC Bayern in vier Pokal-Endspiele in fünf Jahren (2016-2020). Auch die letzten beiden erfolgreichen Titelverteidigungen schafften die Münchner, 2014 und 2020.

+++ Für Schiedsrichter Daniel Siebert wird das DFB-Pokalfinale am Samstag ein "Heimspiel". Am Freitag sprach der Berliner über die Aufgabe und seine Vorerfahrungen. Für RB war der Unparteiische bislang kein großer Glücksbringer.

+++ In das größte Spiel seiner bisherigen Laufbahn will RB-Torwart Janis Blaswich mit einer nicht alltäglichen Einstellung gehen. „Die Frankfurter werden es wie wir auch so angehen, als wenn es das letzte Spiel der Karriere wäre“, sagte der 31-Jährige dem „Kicker“. Er erwarte ein heißes sowie umkämpftes Pokalfinale. Für Blaswich wäre es nach dem Landespokal-Sieg in Mecklenburg-Vorpommern 2018 der zweite Cup-Erfolg seiner Laufbahn.

+++ Schöne Aktion: Die RB-Profis Willi Orban, Kevin Kampl und Emil Forsberg haben sich vor der Abreise nach Berlin mit den Vorsängern der Fankurve getroffen.

+++ Fast eine Million Euro mehr als im vergangenen Jahr schüttet der DFB an den Pokalsieger aus. Der Gewinner reist nicht nur mit dem Cup, sondern auch mit einer Prämie von 4,32 Millionen Euro aus Berlin ab. Verlieren lohnt sich sozusagen auch, 2,88 Millionen gibt es dafür.

Der 54 cm hohe und etwas mehr als sechs Kilogramm schwere Pokal wird nur für die Siegerehrung aus dem Tresor geholt. Eine Kopie des Pokals findet dann beim Sieger für ein gutes halbes Jahr eine neue Heimat. „Es gibt ein Replika des Pokals, das originalgroß ist und exakt so aussieht wie das Original“, sagte Florian Blume dem RND. Er ist Geschäftsführer der Bremer Silbermanufaktur Koch & Bergfeld Corpus, die für den Pokal verantwortlich ist.

+++ Für alle, die keine Final-Tickets mehr bekommen haben: ZDF und Sky übertragen das Spiel am Samstag live. Am ZDF-Mikro sitzt Oliver Schmidt, Co-Kommentator wird Hanno Balitsch sein. Per Mertesacker ist als Experte im Studio, wo Katrin Müller-Hohenstein moderiert. Bei Sky sitzt während des Spiels Wolff Fuss am Mikro. Außerdem sind Moderatorin Britta Hofmann und Experte Lothar Matthäus im Einsatz.

+++ Die Erfahrung des ersten großen Titels der Vereinsgeschichte soll RB am Samstag helfen. Da „hat man gespürt, welche Kraft wir in vermeintlich ausweglosen Situationen entwickeln können“, sagte Stürmer Yussuf Poulsen der „Leipziger Volkszeitung“. Freiburg habe damals die Überzahl und das Momentum nicht genutzt: „Und dann waren wir da.“

>>> Lesen Sie hier: RB will Frankfurts Lindström - erstes Angebot abgelehnt?

Frankfurt wird nach Auffassung des Stürmers ein anderes Kaliber. „Die wissen aus eigenem Erleben, wie sich ein Finale anfühlt, wie man es spielt und gewinnt“, sagte Poulsen über den Europa-League-Triumph des Gegners. Der Däne selbst wird am Samstag sehr wahrscheinlich nicht in der Startelf stehen. Bei den Sachsen gilt er dennoch als Mister Pokal. In 32 Cup-Spielen hat Poulsen zwölf Tore geschossen und 16 weitere vorbereitet.

„Auch wenn ich nur eingewechselt werde oder gar nicht spiele, gehöre ich zur Mannschaft, gebe alles, was in meinen Möglichkeiten liegt. Ich war immer ein Teamplayer, habe nie gehofft, dass jemand schlecht spielt oder sich verletzt, um meine eigene Position zu verbessern“, sagte der 28-Jährige, der in den vergangenen beiden Spielzeiten selbst oft verletzt war.

+++ Nochmal zur Info für alle anreisnden RB-Fans: Ab Samstagmittag wird es zwei getrennte Fanfeste geben. Die Eintracht feiert wie schon vor dem Triumph 2018 auf dem Breitscheidplatz am Kurfürstendamm. Es soll zudem ein Bühnenprogramm geben. Leipzig setzt ebenfalls auf Bewährtes und hält sein Fanfest 4,5 Kilometer weiter westlich am Hammarskjöldplatz ab. Dort feierte man schon im vergangenen Jahr.

+++ Auf geht's! Das Team von RB Leipzig hat sich auf den Weg nach Berlin gemacht, der Zeitplan bis zum Anpfiff am Samstagabend steht. Hier gibt es alle Infos und Abläufe im Überblick.

+++ Vor dem Finale hat RBlive ausführlich mit Kevin Kampl gesprochen - über das Spiel, die Party im Vorjahr, seinen Red-Bull-Drink aus dem Pokal und viele weitere Themen. Hier gibt es das komplette Interview mit "Kevko" zu lesen.

+++ Der deutsche Fußball hat mit großer Anteilnahme auf den gewaltsamen Tod eines 15 Jahre alten Jugendspielers aus Berlin reagiert und will mit etlichen Aktionen ein Zeichen der Trauer und gegen Gewalt setzen.

Auch beim DFB-Pokalfinale sowie den 21 Endspielen in den Landespokal-Wettbewerben sind Zeichen der Trauer geplant. Demnach wird der Aufruf „Gemeinsam gegen Gewalt“ - begleitet von der Stadiondurchsage und einem Moment des Innehaltens - in allen Stadien auf der Videoleinwand zu sehen sein. Zudem soll es am Samstag auf Empfehlung des Berliner Fußball-Verbandes vor allen Spielen in der Hauptstadt Gedenkminuten geben.

Der junge Fußballer vom JFC Berlin war am vergangenen Sonntag bei einem tätlichen Angriff eines Gegenspielers lebensgefährlich verletzt worden und am Mittwoch gestorben. Der mutmaßliche Täter, ein 16-Jähriger aus Frankreich, soll den Berliner Jungen von hinten auf den Kopf geschlagen haben. Er sitzt in Untersuchungshaft und bestreitet nach Angaben seines Vereins FC Metz, den Jungen absichtlich verletzt zu haben.

+++ Wird RB-Gegner Frankfurt sportlich bald von drei Menschen mit RB-Vergangenheit geführt? Neben Eintracht Frankfurts Timmo Hardung (künftiger Sportdirektor) und Sport-Vorstand Markus Krösche soll bald Dino Toppmöller neuer Trainer beim Traditionsklub aus Hessen werden. „Dino ist ein super Typ, ein Weltklasse-Trainer in meinen Augen" sagte Hardung am Freitagmorgen im „Morgenmagazin“ des ZDF.

>>> Lesen Sie hier: 1400 Polizisten sichern Pokalfinale in Berlin

Dass der 42 Jahre alte Toppmöller den Trainer-Posten von Oliver Glasner übernimmt, gilt als Formsache. Hardung selbst übernimmt zum 1. Juli den Posten als Sportdirektor, aktuell ist er noch Leiter der Lizenzspielerabteilung. Der Funktionär zeigte sich „sehr sicher“, dass Sport-Vorstand Markus Krösche auch in der neuen Saison bei der Eintracht sei. Krösche war zuletzt als Kandidat beim FC Bayern München gehandelt worden.

+++ Spielt die Eintracht im Pokalfinale, gehört Tankard fest zum Programm. Auch diesmal hat die Metal-Band wieder ihren Auftritt im Olympiastadion. Sänger Andreas „Gerre“ Geremia hätte sich aber einen anderen Gegner als RB gewünscht - und stichelt gegen den "Brause-Mist".

+++ Kapitän Sebastian Rode geht mit Eintracht Frankfurt angesichts der zahlreichen Erfolgserlebnisse in K.o.-Spielen in der jüngeren Vergangenheit voller Selbstvertrauen ins Pokalfinale. Es gelte, „unser Spiel zu zeigen, voll dagegen zu halten“, sagte der 32-Jährige bei Hit Radio FFH: „Und gerade in den wichtigen Spielen sind wir immer voll da und können unsere Leistung auch abrufen. Und da brauchen wir uns dann auch vor niemandem verstecken.“

>>> Lesen Sie hier: Warum Leverkusens Trainer Xabi Alonso am Samstag RB-Fan ist

2018 hatte die Eintracht zuletzt den DFB-Pokal gewonnen, im Vorjahr gab es mit der Europa League nach einer Durststrecke von 42 Jahren wieder einen internationalen Titel. „Das gibt nochmal enormes Selbstvertrauen“, führte Rode aus: „Auch im Hinterkopf zu haben, dass du international auf jeden Fall dabei bist, egal was passiert.“ Die Eintracht hatte sich im Liga-Endspurt Rang sieben und damit das Minimalziel Conference League gesichert.